Vollmondlektüre (1) - Der Werwolf in der Badewanne von Anna Winter
Der Werwolf in der Badewanne (E)– die erste Vollmondlektüre von Anna Winter (nicht übersetzt). Ich habe die 406 Seiten auf Deutsch gelesen. Ursprünglich 2014 veröffentlicht, Mädels, 18+
Emily ist so normal wie man sein kann. Aber das ändert sich, als sie nach Hause kommt und einen freundlichen Werwolf in ihrer Badewanne vorfindet. Auch als er ihr die Erinnerungen an den Vorfall nimmt, weiß sie immer noch, dass etwas in ihrem Leben nicht stimmt – so sehr, dass sie krank wird und nur noch eine Person helfen kann: Ihre BF, Jill, eine Hexe… und die ganze Zeit bleibt der Werwolf in der Nähe um sein Versprechen zu halten: Ihre ihre Erinnerungen wiederzugeben, sobald sie ihn so liebt, wie er ist. Falls sie das kann…
Dieses Buch ist so schräg Slash lustig und kitschig wie der Titel. Also, absolut wunderbar, enn man einfach nur abgelenkt werden möchte und sich nicht auf den heftigen Kram konzentrieren kann.
Jill ist übrigens der beste Charakter in diesem Buch. Ich mag ihren Humor – und es würde mich wirklich interessieren, wann sie endlich ihre Gefühle für Billy zugibt. Sie ist so tough und unabhängig, ich schätze, es wird eine Weile brauchen, bis sie so weit ist, sich an eine Person zu binden.
Emily selbst ist auch nicht schlecht. Sie ist eine, nun ja, normale Person. Da ist nichts an ihr, das irgendwie besonders ist, außer vielleicht ihre Sturheit. Aber ich mag es, dass sie nicht so schnell verurteilt und wie sie mit Kindern umgeht – und mit ihrer BF. Stellt euch mal vor, dass jemand, mit dem ihr aufgewachsen seid, plötzlich erzählt, dass sie eine Hexe ist. Und euch dann einen Beweis gebt, den ihr einfach nicht abstreiten könnt. Aber ich mag es auch, wie Emily auf den Werwolf in ihrer Badewanne reagiert hat. Sobald sie realisiert hat, dass sie nicht weglaufen konnte, hat sie es geschafft, einen kühlen Kopf zu bewahren. Das ist echt beeindruckend, vor allem, weil sie innerlich so ausgeflippt ist.
Aber wer echt cool drauf ist ist Matthew. Er war ein bisschen offensichtlich. Ich mochte ihn jedenfalls als langweiligen, altmodischen Boss lieber, muss ich gestehen. Diese Veränderung zu diesem… ähm, Macho war einfach zu heftig. Sein ganzes Verhalten hat sich komplett geändert! Ich mochte es nicht – mag es noch immer nicht. Er war so ruhig, und bodenständig… und dann ist er plötzlich so besitzergreifend. Das ist einfach nicht so toll.
Weiter im Text. Abgesehen von den eben genannten ist mein Lieblingscharakter Phil. Er ist echt süß.
Zu der eigentlich Geschichte: Die Hauptidee war echt lustig und da waren einige wirklich gute Ideen darin. Aber es wurde zwischendurch echt zu kitschig für meinen Geschmack. Und die meisten Sachen waren offensichtlich – wie Matthew. Ich kann mich an keinen Fehler erinnern und… nun ja, die Charaktere sind okay – außer Matthew, wie gesagt, die Veränderung war zu heftig.
Spoiler
Klar, er ist ein Werwolf, Meister der Verschleierung, aber er ist doch in Emily verknallt. Wieso würde er nicht zumindest ihr gegenüber ab und an mal was von seiner echten Persönlichkeit durchhängen lassen? Ich verstehe, wieso er sich nicht vor ihr verwandelt hat, wirklich. Aber seine Persönlichkeit? Wie kann er von ihr erwarten, dass sie sich in ihn verliebt, wenn er sein Selbst versteckt?
Zusammenfassung:
Ich gebe das SoGH – weil dieses Buch auf eine schräge Weise lustig war – und Sterne für Inhalt und Ideen, minus einen für die Charaktere.