Silber (1) - Das erste Buch der Träume von Kerstin Gier
Und nun zu der zweiten Serie von Kerstin Gier: Silber Das erste Buch der Träume, Teil 1 der Trilogie (Englisch Dream a Little Dream, Französisch Silber 1). Ich habe die 411 Seiten auf Deutsch gelesen. Alter ab dreizehn, eher für Mädchen als für Jungs.
Als Olivia „Liv“ Silber nach London zieht, strandet sie im Haus des Freunds ihrer Mutter und seiner Kinder, statt wie versprochen in dem Haus ihrer Träume. Als wäre das nicht schlimm genug, beginnt Liv dann auch noch, sehr lebhaft zu träumen, von Dämonen und einer Bande Jungs… eine Gruppe, die sie am Tag danach in der Schule trifft, einer von ihnen ihr neuer Stiefbruder! Grayson und seine Freunde haben ein Geheimnis – und sie sind per Vertrag an einen Dämon gebunden. Für einen Gefallen ihrer Wahl müssen sie ihm helfen, aus seinem Gefängnis frei zu kommen… Da Liv noch nie Nein sagen konnte, wenn es ums Detektiv spielen geht, und sie nicht an Dämonen glaubt, hilft sie den Jungs… aber wieder einmal ist wenig so, wie es scheint.
Ich mag dieses Buch wirklich gerne, es ist lustig, spannend, mit coolen Charakteren, die denen aus Rubinrot nicht ähneln, und die Geschichte selbst ist wunderbar. Die Ideen sind faszinierend und echt originell. Türen in die Traumwelten anderer? Mit Schlüsseln usw.? Das ist was ganz besonderes! Ich frage mich nur, wie genau sie die Kräfte bekommen haben – klar, wir wissen, dass es was mit dem Buch und dem Dämon zu tun hat, aber es würde mich interessieren, mehr als seine (wirklich bekloppten) Namen zu erfahren.
Spoiler:
Ich frage mich, wer er ist – war – und wieso die Träume nicht mit Livs Trick aufgehört haben. Gibt es da mehr, was ist wirklich los?
Zu den Charakteren: Liv ist ein echt cleveres Mädchen mit vielen Überraschungen, die Leute echt zusammen falten kann. Sie ist kreativ und neugieriger, als ihr gut tut, sie ist auch einfach ins Herz zu schließen, lustig und hat eine einzigartige Weltsicht. Sie liebt es, Detektiv zu spielen und glaubt nicht an die Liebe – wie auch ihre Schwester, Mia. Mias Schafblick ist übrigens wunderbar.
Nun, zu den anderen Familienmitgliedern. Wir kennen Princess Buttercup, formerly known as Dr. Watson, der Hund der Familie. Sie und Lottie sind ein himmlisches Team. Ich liebe die Szene, in der sie mit Graysons Onkel flirten. Sie sind cool – ganz besonders Lottie. Sie ist eine Mutterfigur, liebeoll, manchmal ein bisschen naiv, aber cleverer, als man so glaubt. Und sie ist zäh wie eine Löwin, wenn sie sein muss. Ich hoffe, sie taucht auch in Zukunft schön häufig auf.
Livs wirkliche Mutter ist eine Katastrophe. Ich habe nie verstanden, wieso manchen Kindern ihre Eltern peinlich sind, aber bei der Mutter? Das macht es Sinn! Großer Gott, ich frage mich, wie häufig Mia und Liv vor Scham gestorben sind. Versteht mich nicht falsch, Livs Mutter ist eine gute Person und hat das Herz am rechten Fleck, aber sie ist als Mutter ein Desaster, zumindest in dem Buch. Ich weiß nicht, ob sich das hinterher ändert.
Grayson, Livs neuer Bruder, ist ruhig und vertrauensvoll. Bodenständig – ich mag ihn also logischerweise. Er ist interessant und loyal. Sein Zwilling, Florence, ist viel aktiver, manchmal ein bisschen hyper. Sie ist praktisch veranlagt und kann einem echt auf die Nerven gehen, aber sie ist keine schlechte Person. Aber sie und Graysons Freundin mit ihm in einem Raum? Verdammt, das wäre noch nicht mal ustig. Sie sind solche Kontrollfreaks, er fühlt sich vermutlich wie ihre Marionette.
Was die anderen Jungs angeht… Arthur ist ein pompöser Idiot. Ist er mit einem Stock im Hintern geboren worden, oder hat ihm jemand gesagt, er steifer als die Queen sein? Wenn ja, schafft er das ganz gut. Aber er hat trotzdem ein gutes Herz.
Spoiler:
Annabel dagegen… meine Güte, sie ist gruselig.
Es gibt nur noch einen, über den ich jetzt noch reden will, und das ist Henry. Henry ist die perfekte Herausforderung für Liv: Er ist ein wandelndes Enigma, aber sie haben genug gemeinsam – ihre Neugierde, ihre Liebe für Krimis, Rationalität u.a., dass das funktioniert. Mir tut die Familie allerdings ziemlich leid. Sie sind einfach nur… nun ja, es gibt keine Worte dafür. Mir tut auch seine kleine Schwester leid.
Außerdem war die Geschichte spannend und originell.
Zusammenfassung:
Sterne für Ideen, Charaktere, Plot, Stil und das SoGH.