Selection (2) - Die Elite von Kiera Cass

07/09/2016 15:58

Und nun zum zweiten Teil der Selection Serie: Die Elite (The Elite, L'Élite). Ich habe die 323 Seiten auf Englisch gelesen, ursprünglich 2013 veröffentlicht.

America ist nun Teil der Elite – weil sie endlich einen Grund gefunden hat, um im Palast zu bleiben. Aber ihr Leben wird schwerer und schwerer. Zwischen zwei Jungs hin- und hergerissen zu sein ist schlimm genug, aber gleichzeitig mit dem Konzept fertig zu werden, dass sie Königin sein könnte…. America weiß nicht, was sie will – oder was sie kann. Währnd sie ihre Gefühle für die Wache vor ihrer Tür geheim hält sucht Maxon nach einer Alternative. Und in all dem Chaos geht die Palastpolitik weiter. Die Rebellen bedrohen den Palast und königlicher Besuch steht an… wie auch eine Bestrafung wegen Hochverrat und gefährliche Geheimnisse.

 

Warnung: Man kann dieses Buch nicht ohne emotionale Achterbahn lebsen. Man kann es auch nicht aus der Hand legen. Es ist höllisch spannend und wirklich, wirklich emotional. Man denkt über Moral, Ideale und Politik nach – was immer etwas Gutes für mich bedeutet. Aber es heißt trotzdem nicht, dass ich dieses Buch mag.

Ich liebe America. Und ich verstehe ihre Probleme. Sie liebt Maxon, kann aber das Leben nicht akzeptieren, dass er mit sich bringt – zumindest noch nicht. Und sie liebt Aspen, kann ihm aber nicht vergeben oder nach seinem Stolz die zweite Geige spielen. Sie ist im Palast gewachsen – auch von ihm weg. Also, ich verstehe, wie zerrissen sie ist und wieso sie das Rampenlicht und die Politik nicht annehmen möchte.

Und ihre Möglichkeit, damit klar zu kommen, ist beschissen! Wirklich! Maxon riskiert alles für sie! Er vertraut ihr die größten Geheimnisse des Palasts an, und sie erzählt sie weiter! Wie kann sie ihm so was nur antun? Selbst wenn sie nicht wusste, das Maxon dafür bezahlen würde – auch wenn es offensichtlich war – das ist ein Geheimnis! Und, noch wichtiger, es ist nicht ihr Platz, es aufzudecken. Wie konnte sie ihn nur so verletzen?! Sie hat ihm das Herz gebrochen. Nach allem, was er für sie getan hat, ist es das, was sie ihm zurück gibt. Klar, sie will ihren Leuten helfen. Aber in ihrem Kampf, eine gute Königin zu werden, vergisst sie, eine gute Person zu bleiben. Und das ist einfach nicht okay.

Außerdem kann die nicht akzeptieren, dass er andere Mädchen in Betracht ziehen muss, zumindest, um den Anschein zu wahren, und sie driftet mehr und mehr zu Aspen. Sie betrügt Maxon mehr oder weniger – im Geheimen – aber sie hasst ihn dafür, dass er was mit anderen in der Öffentlichkeit hat. Fertig mit heucheln?

Außerdem, so sehr ich Aspen hasse (er ist echt blöd), er hat es nicht verdient, wie sie ihn behandelt. Wie sie mit seinen Gefühlen spielt, ihn wegschickt und dann wieder zu sich zieht… das ist nicht fair.

Also, wie man sehen kann, kann ich America in diesem Buch echt nicht leiden. Sie tut genau das, was sie den anderen Selected vorwirft: Sie spielt ein Doppelspiel und vergisst den Mann unter der Krone. Nur dass sie die Krone erst nicht will, und dann versucht, ihr gerecht zu werden. Das Verhalten passt gar nicht zu ihr. Sie ist im ersten Buch so altruistisch, sie tut alles für ihre Familie und für den Kerl, in den sie sich verliebt hat. Aber jetzt, da sie jemanden nicht nur liebt, sondern ihm auch noch was schuldet, tut sie ihm so was an. Das… das macht keinen Sinn und es passt nicht zu der America, die wir kennen.

Der Rest in dem Buch war aber gut gemacht. Ich mag Kriss. Sie ist diejenige, die Maxon wirklich sieht. Es tut mir leid, dass sie so sehr leiden muss. Sie ist nicht hin- und hergerissen, sie hat ihr ganzes Herz in ihn investiert, sie liebt ihn bedingungslos. Aber er sieht nur Mer wirklich. Das ist ihr gegenüber nicht fair, auch wenn es nicht seine Schuld ist. Kriss ist auch eine gute Politikerin. Sie wäre die bessere Wahl für ihn als America.

Wer mir aber auch wirklich leid tut ist Marlee. Ich hab mir schon gedacht, was mit ihr los war. Aber die Szene war echt intensiv – wie sie Liebe gefunden hat und nun… Na gut. Ich mag es, wie sich Maxon um die beiden kümmert. Und ich hasse es, wie Americe sich weigert, ihn erklären zu lassen. Das Mädchen ist so kindisch!

Ich mag die Szene, in der die Familien zu Besuch kommen. Wie er und May sich verstehen. Sie sollten heiraten! Das wäre großartig. Nein, ich mache nur Scherze. Die beste Person für Maxon ist immer noch die America des ersten Teils, und die Zweitbeste wäre Kriss.

Die Politik selbst ist interessant. Ich mag die Italienier, sie sind echt liebenswert. Außerdem sind die Rebellen faszinierend. Die Bücher und der Knicks…

Abgeshen davon liebe ich Sylvia. Die arme Frau wird echt nicht genügend wert geschätzt. Es ist nett, was Kriss und America für sie tun. Es passt zu ihnen und sie hat es sich verdient.

 

Zusammenfassung:

Ich gebe dem Buch Sterne für Stil, Inhalt und die Ideen, minus einen für die Charaktere. Denn Mer, die Protagonistin der Selection (The Selection), passt nicht zu dieser America. 

 

Vorheriger Teil:

Die Selection

 

Extras:

Die Wache

Die Favoritin

 

Nächster Teil:

Die Erwählte