Rosenkriege (5) - Das Erbe der weißen Rose von Philippa Gregory
Die auf eine morbide Art und Weise faszinierende Geschichte der ersten Tudor Königin: Elizabeth von York, Das Erbe der weißen Rose (The White Princess, La princesse blanche). Ich habe es als Englisches Hörbuch gehört, ursprünglich 2013 veröffentlicht.
Elizabeth von York, einst die meist geliebte und schönste Prinzessin am Hofe, ist entehrt. Jeder, den sie liebt, ist tot, wie die rechtmäßigen Erben des Throns, ihre geliebten Brüder. Oder nicht? Als Elizabeth wieder verlobt wird, diesmal mit Henry VII, werden Gerüchte laut, über einen Jungen. Einen charismatischen Jungen, der so aussieht, wie ihr Bruder… wo liegen Elizabeths Loyalitäten? Mit ihrem Mann, der sie vergewaltigt hat, um sicher zu gehen, dass sie fruchtbar ist? Der ihren Cousin Edward im verfluchten Turm einsperrt? Oder mit Dem Jungen, der ihr Bruder Richard sein könnte? Oder mit der Weißen Königin, ihrer Mutter, die Den Jungen auf den Thron setzen will? Elizabeth weiß es nicht. Das einzige, dass sie weiß, ist, dass der Mörder ihrer Brüder dazu verflucht ist, seinen Erben und den Erben seines Sohnes zu verlieren, bevor sie ihren Platz einnehmen können – bis die Linie mit einem kinderlosen Mädchen endet…
Wie zwei so intelligente und politisch geschickte Menschen wie Edward IV und Elizabeth Woodville eine so dumme Tochter haben können… echt jetzt. Die Hälfte der Zeit kann ich kaum glauben, dass sie diese Fragen tatsächlich stellt! Aber Elizabeths gutherzigkeit und Naivität retten schließlich ihr Leben. Denn sie kann nicht mehr als nur Nichts wissen, mit einem solch paranoiden Ehemann.
Echt jetzt, Henry VII hat den Schuss nicht gehört! Wie kann sie ihn aushalten? Sie und ihre Kinder tun mir so leid! Aber auch er und seine Mutter, in gewisser Wiese. Sie tun alles in ihrer Macht stehende, und trotzdem ist die Bevölkerung gegen sie und für Den Jungen.
Ich mag Den Jungen übrigens. Er ist seinem Vater sehr ähnlich – und Elizabeth, in gewisser Hinsicht. Er scheint so unschuldig und charmant zu sein, aber er ist auch listenreich. Er weiß, was er tun kann und was nicht. Und seine Frau: Sie ist auch was besonderes. Aber mit tut Elizabeth leid, als sie und Henry VII was miteinander haben. Auch Elizabeth das in gewisser Weise verdient hat, denn sie hat ihn als erstes betrogen. Auf der anderen Seite haben aber auch Henry und seine Mutter ihr Schicksal verdient, das Schicksal, wie auch Margaret von Anjou, niemals sicher auf dem Thron zu sitzen. Wegen all der Grausamkeit, die sie für die Macht begangen haben.
Ich mag es, wie Elizabeths Kinder beschrieben werden. Besonders Arthur. Es ist eine Schande, dass er nicht auf dem Thron gekommen ist.
Aber Elizabeths Visionen sind auch gut gemacht – die rothaarige Tudor Königin namens Elizabeth… joa, die könnte wirklich mal berühmt werden.
Was Elizabeths Mutter angeht – auch eine Elizabeth (Gott, das ist alles verwirrend, jede zweite Frau heißt Elizabeth oder Margaret!) - es tut mir leid, dass sie so enden musste. Aber es ist lustig, wie sie My Lady, the King's Mother behandelt. Sie nimmt sich auch selbst echt zu ernst. Sie erinnert mich an einen meiner Lehrer…
Nun, wer noch? Ja, Maggie! Ich mag Maggie, sie ist cool. Es tut mir leid, wie Hanry sie behandelt und was sie mit ihrem Bruder durchmachen muss. Echt. Und sie ist ein solcher Kontrast zu Elizabeth von Yorks Schwester Cecily… meine Güte, das Mädchen geht einem aber auch auf den Wecker!
Wie man sieht sind die historischen Persönlichkeiten sehr bunt. Sie wirken wie lebende Personen – was sie ja auch mal waren. Ich mag die Hinweise auf die Zukunft am liebsten, weil die einen nicht nur zum Lächeln bringen, sondern auch nichts von der Spannung weg nehmen. Wenn man die Geschichte von Elizabeth von York nicht kennt, gibt es jede Menge Wendungen, die einen Überraschen. Das Thema mit Dem Jungen war allerdings echt lang gezogen. Aber das ist was Historisches, nicht die Schuld der Autorin. Sie hat diese eher monotone Geschichte lesbar gemacht, auch wenn zwei der Hauptcharaktere fanatisch Slash paranoid sind. Das ist echt eine gute Leistung.
Zusammenfassung:
Ich gebe Sterne für den geschichtlichen Hintergrund, Charaktere, Stil und Ideen.
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