Norse Chronicles (2) - Arctic Dawn von Karissa Laurel
Zum nächsten Teil der Serie: Arctic Dawn von Karissa Laurel (nicht übersetzt). Ich habe die 332 Seiten auf Englisch gelesen. Ursprünglich veröffentlicht 2016.
Solinas Idee, sich von allem und jedem fernzuhalten, was sie kennt, fliegt ihr um die Ohren. Zurück bei Thorin, Val und Baldur schwört sie, ihren Jäger zu töten und Skyla zu befreien... Aber das ist viel schwieriger, als sie geglaubt hatte. Besonders, als ihre engsten Verbündeten angegriffen werden und sie realisieren muss, dass viel mehr Leute als gedacht bereit sind, sie zu töten... oder sie als Köder für Thorin zu benutzen. Und in all dem ist ein Spion in ihrer Mitte...
Erstens: Wieso ist da noch kein dritter Teil? Wieso wissen wir nicht, wann der dritte Teil heraus kommt? Ich will wissen, wie es weiter geht!
Zu den Charakteren. Ich mag Solina. Sie ist tough, auch wenn einige ihrer Reaktionen... sagen wir mal, originell waren. Wie als sie dem Allvater mehr oder weniger erklärt hat, dass er blöd ist und tun soll, was sie ihm sagt. Oder als sie Thorin das Versprechen abverlangt, dass sie von jetzt an seine erste und einzige Priorität ist. Oder als er ihr sagt, dass er alles tun wird, um was sie ihn bittet... und sie ihm sagt, er sollte ihr Skolls Kopf auf einem Silbertablett präsentieren. Das ist... nicht wirklich in den Benimmregeln einer Heldin, oder? Aber ich mag das Verhalten, weil es einfach zu ihr passt. Sie ist halt so pragmatisch und strategisch.
Ihre sich verändernde Beziehung zu Thorin ist wirklich gut gemacht. Er tut mir leid. Er hatte so eine Angst um sie, als sie verschwunden ist, und zwei Monate späte kotaktiert sie ihn endlich, als ob nichts gewesen wäre. Sie ist wirklich was besonderes, das ist klar. Aber ich mag es, wie die zwei miteinander klar zu kommen lernen, wie sie sich respektieren und dem anderen... Raum für Fehler geben, in gewisser Weise. Ich liebe die Szene, in der Solina ehrlich sagt, dass sie ihre Wut an ihm auslässt, weil er einfach stark genug wirkt, um damit klar zu kommen. Und sie hat Recht, in gewisser Weise.
Und ich mag es, wie Thorin eine verletzlichere Seite von sich zeigt. Wie nach den Lagerhäusern. Das war so süß! Wie er sie angesehen hat und wie sie selbst sich warm fühlte und alles. Was ich an der Szene am meisten mag, ist, dass das so... untypisch für die beiden ist, so offen zu sein. Thorin ist immer so kontrolliert, zeigt seine Gefühle nicht, man bekommt immer nur winzige Hinweise darauf, wie er sich fühlt und was er denkt. Solina ist nicht offener ihm gegenüber. Selbst wenn sie realisiert, dass sie er derjenige ist, bei dem sie sich am sichersten fühlt, und dass er der einzige neben Skyla ist, dem sie vertraut – bedingungslos – lässt sie niemals zu, dass sie ihn als etwas anderes sieht als einen... nun ja, einen großen, breitschultrigen Gott, der gut darin ist, sie zum austicken zu bringen. Ich mag es, wie sie ihm immer sagt, er soll sich wieder wie ein Idiot verhalten, bevor sie noch anfängt, ihn zu mögen. Und wie sie langsam gegen ihren Willen anfängt, ihre Mauer Stück für Stück zu senken, erst als sie ihm sagt, dass sie ihm mehr als jedem anderen vertraut, dann in der Szene mit dem Hammer, in der Wüste, ihre Träume und als er verschwindet... und danach. Besonders, als sie so total formell ihm gegenüber wird (ich liebe diese Szene!). Auch als sie fast schon von ihm angeekelt wird, vertraut sie ihm noch. Das ist... nun ja, das ist echt süß. Die beiden passen gut zusammen. Sie teilen beide gerne mal aus, stecken aber auch gut ein, sie respektieren einander... und sie haben beide eine extrem verletzliche Seite, sind loyal und mutig.
Es ist lustig, dass Solina Baludr dafür kritisiert, dass er für Nina in eine Falle gelaufen ist, es aber selbst gemacht hat, um ihre Freunde zu retten. Sie ist viel altruistischer, als sie zugeben will.
Übrigens „Sie sind schon mal vorgegangen, während ich zum Klo musste“? Sie ist da echt drauf rein gefallen? Ich hatte schon vorher einen Verdacht, aber nachdem Satz war es offensichtlich, dass irgendwas nicht stimmte! Auch wenn ich zugeben muss, ich habe seine Verbindung zu dem Schwert nicht gesehen... oder die der Vögel zu den dementsprechenden Personen.
Nun zu Skyla. Ihre Familie ist echt chaotisch. Außerdem, wieso waren die Namen ihrer Großeltern nicht in ihrem ersten Stammbaum aufgelistet? Wie dem auch sei. Ich mag sie. Sie ist was bedonseres und die Walküren sind bei ihr in guten, fähigen Händen. Ich mag die Walküren, sogar Tori.
Aber ihr Freund... meine Güte, der ist echt gruselig.
Übrigens, arme Solina! Die Leute, die sie nicht umbringen wollen, um Ragnarök zu starten, wollen sie töten um entweder Ragnarök aufzuhalten oder um Thorin zu nerven. Das ist doch blöd!
Um mit den Charakteren weiter zu machen. Ich habe Baldur und Nina schon mehrfach erwähnt. Sie tun mir leid. Baldur hatte eine furchtbare Vergangenheit und jetzt Nina... das ist doch einfach furchtbar! Uuuund sie ist gruselig. Ich mag es, wie Solina Baldur mehr oder weniger sagt, dass er sich keine Sorgen um sie machen und sich auf Solinas Kosten um Nina kümmern soll. Wie ich schon sagte, sie ist deutlich selbstloser und mitfühlender, als sie zugeben will.
Was ich bei diesem Buch am besten finde, sind die Überraschungen. Normalerweise ist da ein bestimmter Code im Stil, durch den man antizipieren kann, wie es weiter geht. Wer der Böse und wer der gute ist, usw. Aber hier funktioniert dieser Code nicht. In 99,9% der Fälle ist es so, dass ein Plan scheitert, wenn die Helden ihn auf zu viel Raum beschreiben. In diesem Buch gibt es die 0,1%. Aber es ist auch hier keine Garantie, dass es immer so ist. Das bedeutet, dass es echt viele Überraschungen hier gibt.
Zusammenfassung:
Alles in allem gebe ich Sterne für Inhalt, Ideen, Charaktere, und den Stil, denn durch die Überraschungen war das Buch sehr spannend.
Vorheriger Teil: