Immortals After Dark (7) - Zauber der Leidenschaft von Kresley Cole

01/04/2017 23:12

7/18: Zauber der Leidenschaft (or. Kiss of a Demon King), handelt von Rydstorms (un?)glücklicher Entführung. Ich habe die 417 Seiten auf Englisch gelesen, ursprünglich wurde es 2009 veröffentlicht.

Rydstorm Woede hat endlich – endlich – den Weg gefunden, Ormont den Todeslosen, den Tyrannen seines Volkes zu töten. Aber dann wird er von dessen Halbschwester Sabine gefangen genommen, der Königin der Illusionen. Eine unglaublich attraktive Sorceress, die Rydstorms vom Schicksal auserwählte Frau ist. Und die seine Krone will – für Ormont. Sein Kind bekommen will, um es im Brunnen der Seelen zu opfern. Unnötig zu erwähnen, dass diese Situation nicht gerade ideal ist. Aber es ist mehr an der Königin der Illusionen, als das Auge sieht… und ihr echter Plan bleibt noch ein Geheihmnis.

 

Okay, bevor ich mit der eigentlichen Rezension loslege, schulde ich Euch so langsam mal eine Erklärung, wieso die Einleitungen so komisch sind – und ich immer die vollen Titel der Protagonisten bei Prequel und Sequel mitnehme. Das ist eine Notwendigkeit – oder Verzweiflung – weil die richtige Reihenfolge der Englischen Bücher schon scher herauszufinden, aber mit Kresley Coles Website möglich ist. Aber dazu dann noch die Übersetzungen? Ziemlich verwirrend, und ich habe immerhin schon die 15 Bücher der Serie gelesen, bevor ich die Rezensionen Teil 3 ff. geschrieben habe. Wenn ich schon Probleme damit habe, alles in die richtige Reihenfolge zu bekommen, wie soll das dann jemand machen, der die Bücher nicht kennt? Außerdem ist es mal was Anderes.

Nun gut. Jeder, der Verführung der Schatten (Dark Desires after Dusk) gelesen hat, weiß, dass Rydstorm in einer… prekären Lage ist, um es mal zu untertreiben. Erst einmal, lasst mich nochmal verdeutlichen, diesen Teil nicht vor Cades Geschcihte zu lesen. Habe ich nämlich gemacht. Und bin so gespoilert worden, dass ich geschworen habe, in chronologischer Reihenfolge weiterzulesen (was so mäßig geklappt hat, ich habe Sehnsucht der Dunkelheit (Demon from the Dark) und Versprechen der Ewigkeit (Dreams of a Dark Warrior) durcheinandergeschmissen. Zu meiner Verteidigung, die Titel sind sich auch verdammt ähnlich im Englischen – allein das Wort „dark“: Dark Needs at Night’s Edge (Tanz des Verlangens) – Dark Desires after Dusk (Verführung der Schatten) – Pleasure of a Dark Prince (Flammen der Begierde) – Demon fro m the Dark (Sehnsucht der Dunkelheit) – Dreams of a Dark Warrior (Versprechen der Ewigkeit) – Dark Skye (Endlose Nacht). Da kann man sich doch nur vertun). Zurück zum Thema.

Rydstorm ist der verantwortungsbewusste, königliche, bodenständige Typ. Zumindest habe ich das in Versuchung des Blutes (Wicked Deeds on a Winter Night) geglaubt, um noch einen weiteren Link reinzuschreiben, der mich später in den Wahnsinn treiben wird. Aber es gibt noch eine andere Seite des thronlosen Dämonenkönigs, wie wir hier zu sehen bekommen – der Titel sollte eigentlich weniger auf den sexuellen Teil des Buchs anspielen, sondern mehr darauf, dass zwei Charaktere von komplett anderen Polen des moralischen Spektrums einander wirklich verdammt ähnlich sind. Den Rydstorm ist nicht einmal ansatzweise so rechtschaffen, wie uns glauben gemacht wurde – und Sabine ist auch nicht so böse. Es hat mich wirklich geschockt, was Rydstorm macht, um sich zu rechen. Und noch schlimmer fand ich, wie er seinen Bruder behandelt. Auch wenn man das vorherige Buch vor diesem Teil liest (also klüger ist als ich), ist es wirklich überraschend, wie sehr Rydstorm tatsächlich Cade für seinen Diener hält – irgendeinen Idioten, von dem er sich fast wünscht, dass er ihn umgebracht hätte. Aber den er am Leben gelassen hat, weil das ehrbar ist, Cade zur Familie gehört und Rydstorm all die Erinnerungen an die Kindheit hat. Aber Rydstorm verachtet Cade dafür um so mehr. Wie er anfangs denkt, dass Cade es „bitte nicht wieder vergeigen“, sondern die Frau die er liebt für eine Krone opfern soll. Ich war so sauer… Nun ja, Rydstorm kann ein kaltschnäuziger Bastard sein, wenn ihr mich fragt. Und ziemlich irre noch dazu, wenn man sich mal anguckt, was er mit Sabine macht. Aber sie ist auch nicht viel besser.

Sabine ist mehr als eine attraktive, böse Sorceress – wie ich in der Inhaltszusammenfassung oben angedeutet habe. Sie ist durch Gift an ihren Halbbruder gebunden und würde alles tun, um am Leben zu bleiben – und versucht eine Menge, um aus Ormonts Klauen zu kommen. Gott, der Kerl ist so ekelerregend! Echt jetzt, er macht seine Halbschwester zur Konkubine – also, die Halbschwester, die genauso aussieht wie seine andere Halbschwester, während er dem ganzen Hof klar macht, dass er Sabine in seinem Bett hätte, wenn sie ihn nur lassen würde. Gah! Okay, zurück zum Thema. Sabine hat eine interessante, aber auch schreckliche Vergangenheit, und sie ist ihr Produkt – was auf einer stilistischen Ebene wirklich toll gemacht ist. Sie ist kalt, fast herzlos, würde wirklich alles tun, um nicht nochmal zu sterben – weil sie das schon über 20 Mal durchgespielt hat. Und jedes einzelne Mal hat die Magie ihrer kleinen Schwester sie zurückgebracht. Was Lanthe, die Königin der Überzeugungskünste, so sehr geschwächt hat, dass sie ihre Talente fast gar nicht mehr nutzen kann. Kein Wunder also, dass Sabine alles tun würde, um am Leben zu bleiben – unmoralisches Zeug inklusive (was ich jetzt nicht ganz so klasse finde, aber es ist verständlich). Das einzige, was für Sabine inakzeptabel ist, wäre ihr Kind Ormont zu opfern – oder Lanthe zu schaden. Abgesehen davon kennt sie die Bedeutung des Wortes „Rightig“ nicht. So lange etwas funktioniert, ist es gut genug für sie. Ich mag Sabine trotz meiner moralischen Probleme mit ihr lieber als Rydstorm, weil sie wenigstens ehrlich sagt: Ja, ich bin böse und selbstsüchtig und grausam, und so lange etwas in meinem Interesse steht, helfe ich auch anderen – aber nicht darüber hinaus (okay, das ist so nicht ganz richtig, immerhin hat sie ihren Leuten geholfen, sie mag den Jungen und ist ein paar Mal für Lanthe gestorben, aber trotzdem,). Sie versucht nicht, sich selbst als nobel darzustellen. Rydstorm schon, und das ist Heuchlerisch.

Jetzt mal zu diesem Königin-Kram. Sabine und Lanthe sind Sorceri, was bedeutet, dass sie menschlicher sind (vom Körper her) als andere Lore Bewohner, außer der Hexen, vielleicht. Sie verehren Gold und andere Metalle, aber hauptsächlich Gold, vergiften sich oft gegenseitig und tragen fast gar nichts – aber dieses Nichts ist mehr wert als ein Dreifamilienhaus mit Garten. Und Sorceri sind Magiebenutzer, mächtiger aber auch spezialisierter als Hexen. Eine Königin ist eine Sorceress, die in ihrer eigenen Spezialisierung mächtiger als jede andere ist – Lanthe ist die Königin der Überzeugungskünste, was heißt, dass sie „Spring von der Brücke“ sagt, und die anderen das tun werden. Sabine selbst ist die Königin der Illusionen, sie kann jedes Hirn austricksen und jeden sehen und hören lassen, was sie will – sowie dafür sorgen, dass ihre Opfer ihre schlimmsten Alpträume und Herzenswünschte durchleben. Aber sie kann nur zaubern, wenn sie ihre Hände benutzen kann – ihre größte Schwäche.

Lanthes Geschichte ist eine meiner Favoriten in dieser Serie, sie ist so faszinierend! Ihr Schicksal ist noch schlimmer als Sabines, in gewisser Weise, weil sie dafür zuständig ist, ihre Schwester wortwörtlich am Leben zu erhalten – und da ist da die Sache mit Thronos. Sobald ich den Teil gelesen hatte, wollte ich vor zu Dunkles Schicksal (Dark Skye) springen, aber ich war von den Spoilern dieses Buches zu traumatisiert. Lanthe hat es geschafft, süßer und gutherziger zu sein, aber sie versteckt ihre gute Seite hinter einer skrupellosen Maske. Sie hat einen harten Zug, aber sie ist nicht halb so schlimm, wie sie andere glauben macht. Und sie ist die einzige, von der sich Ai-bee erlaubt, sie zu lieben – zumindest bis Rydstorm. Sie hat es geschafft, mental gesund und gut in einer Umgebung zu bleiben, die ihr das schwer gemacht hat.

Ein anderer interessanter Nebencharakter ist die Fettel im Keller (Original Hag in the Basement, das klingt irgendwie weniger witzig, oder?) – zugegeben, es kling ziemlich nach Robin Hood mit Kevin Costner, aber sie ist wirklich interessant, und ich bin froh, dass wir ein bisschen mehr über sie heraus kriegen. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein andern Mal erzählt wird.

Zurück zu Sabine. Entgegen Rydstorms Überzeugungen ist sie keine vollständige, hartherzige Zicke, der niemand wichtig ist. Sie ist dazu bereit, sich schwängern zu lassen, um ihren Halbbruder los zu werden. Aber sie hätte nie auch nur im Traum darüber nachgedacht, ihm bei seinen Plänen zu helfen – oder Rydstorm bei seinen. Sie würde niemals ihr Kind derart aufs Spiel setzen. Abgesehen davon ist sie von Natur aus stolz und unabhängig und kommt nicht gut damit klar, dass sie Ormonts Gift braucht. Sie glaubt nicht an Versprechen oder daran, andere Leute außer ihrer Schwester zu beschützen, aber am Ende geht sie für das Dorf zum Drachen, sie vermisst den kleinen Jungen (und sagt ihm, dass er Gold sammeln soll, was heilig für Sorceri ist) und sie spielt eine wichtige Rolle in ihrem Kampf gegen Ormont – eine, die überraschend altruistisch ist.

Die Beziehung zwischen Sabine und Rydstorm findet eigentlich de facto nur im Schlafzimmer statt. Außerhalb funktioniert sie fast gar nicht – selbst für IAD extrem (und ich hab mich durch die Serie an einiges gewöhnt). Und das ist irgendwie schade, weil – auch wenn das Adult mit großem A ist – es eigentlich schon wenigstens ein bisschen romantisch sein sollte, aber das ist es nicht. Außerdem bekommen weder Sabine noch Rydstorm die Konsequenzen für ihre Entscheidungen zu spüren, zumindest nicht so richtig.

Abgesehen davon: Der Plot hat Sinn ergeben, die Ideen waren originell.

 

Zusammenfassung:

Sterne für die Tiefe der Charaktere und die Art, wie sie einen dadurch überraschen, dass sie das Gegenteil von dem tun, was du erwartest – minus eins für die Romanze und minus eins für das narrative in Watte packen.

 

Voriger Teil:

 Verführung der Schatten 

(Holly Ashwin, Mathematikdozentin an der Tulane University in New Orleans, Doktorantin mit Schwerpunkt in klassischer und Computer-Kryptographie
& Cadeon Woede, Söldner, zweiter der Thronfolge der Rage Demons von Rothkalina, a.k.a Cade der Königsmacher)

 

Nächster Teil:

Eiskalte Berührung

 (Daniela die eisige Jungfrau, Walküre und rechtmäßige Königin der Eisfeyden des frostigen Nordens
& Murdoch Wroth, Kriegsherr des achtzehnten Jahrhunderts, moderner Vampir)

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