House of Night (7) - Verbrannt von P.C. und Kristin Cast
Und nun zu Teil 7: Verbrannt (Brulée, Burned). Auf Deutsch waren es 550 Seiten. Ursprünglich 2010 veröffentlicht.
Die Geschehnisse in Italien haben Zoey direkt in die Anderwelt katapultiert. Der Kampf um ihre Seele beginnt: Während Heath versucht, sie zu heilen, wird Kalona geschickt, um das Gegenteil zu bewirken. Stevie Rae verwechselt wortwörtlich Gut und Böse, während die Prophetin Stark zur Isle of Skye schickt. In einem Wettrennen gegen die Zeit versuchen er und die Köngin der Vampyre, Zoey zu helfen. Denn wenn sie stirbt, wird all das Gute in der Welt ebenfalls erlischen.
Ich mag dieses Buch, wirklich. Die Charaktere fangen wieder an, Sinn zu ergeben, sie sind wieder am Leben, real. Besonders Starks Reaktion zu all dem Stress ist gut gemacht, genau wie Aphrodites Entwicklung. Ich mag es, wie sie anfängt, ihre Kräfte anzunehmen, statt gegen sie zu kämpfen.
Spoiler:
Dieses Orakel-Gedöns, das sie das macht, wie sie gezielt guckt, statt sich besitzen zu lassen. Aber es wäre besser gewesen, wenn wir einige Hinweise bekommen hätten, wie ihre Fähigkeiten funktionieren – vor diesem Buch, meine ich. Außerdem sieht sie nicht immer den Tod, nicht vor diesem Buch. Zum Beispiel das Gedicht über Kalonas Rückkehr. Was hat sie da gesehen, Zs Grandma, nicht irgendeinen Tod. Und sie hat die Wörter gesehen. Das hatte doch gar nichts mit der Anderwelt zu tun!
Übrigens, ich finde, dass sie und Kramisha zu viel sind. Es ist zu verwirrend. Wir haben zwei Leute, die die Zukunft vorraussagen können, plus all die anderen Fähigkeiten, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen – wie bei Jack. Im Ernst? Was bringen seine Kräfte? Kann eine Perosn hier nicht mal einfach so ein Händchen für etwas haben, in einem normalen Sinne?
Dallas Kräfte waren aber wirklich gut gemacht, besonders, wie er sie gegen Stevie Rae benutzt, am Ende. Übrigens, wann sind SR und Zoey sich so ähnlich geworden?
Spoiler:
Was ich immer an SR mochte war, dass sie gerade heraus ist über das, was sie für wen fühlt, sondern klare Entscheidungen trifft. Jetzt aber mact sie genau das, was Z mit Loren und Erik gemacht hat, nur eben mit Rephaim und Dallas. Dallas tat mir so leid. Er hat alles für sie getan, und sie benutzt ihn einfach nur. Klar, sie wollte nicht so fies sein, aber sie hat ihn wie Scheiße behandelt. Und sie hat ihm nichts erklärt. Kein Wunder, dass er ausflippt und die Seiten wechselt, auch wenn es so drastisch wie nicht okay ist – weil der Verrat einer Person nicht die Macht über jemanden haben sollte, ihn oder sie zum Morden und Foltern aus Spaß zu bringen. Um genau zu sein, sollte überhaupt nichts die Macht haben, jemanden so weit gehen zu lassen. Es gibt eine Grenze, und die ändert sich nicht, egal wie emotional oder schlicht weg verzweifelt man ist.
Okay, ich bin mit dem philosophieren fertig. Zu Rephaim: Er ist so, so cool. Ich mag ihn wirklich. Was er da mit SR gemacht hat? Wie er sie gerettet hat? Das war einfach wunderschön. Ich mag es, dass er ihretwegen zu einer besseren Person wird, obwohl das ein wenig schnell war. Immerhin hat er gegen Jahrhundertelange Gewohnheiten anzukämpfen, also, auch wenn es auf einem moralischen Level mehr als mies ist, würde es mehr Sinn machen, wenn er ein, zwei Mal mehr die Kontrolle verlöre.
Ich mag Nyx' Rolle in all dem, wie sie sich um ihn kümmert, wie sie ihn führt und um seine Seele kämpft – und damit auch um Kalona.
Spoiler:
Kalona. Er ist echt eine ganz besondere kleine Schneeflocke, das ist klar. Neferet hat ihn total in der Tasche, zumindest für eine kleine Weile. Ich mag es, wie er mit dem kämpft, was er tun muss, und was er für Z fühlt – und vor allem für Nyx. Und, auch wenn das heuchlerisch ist, mag ich es, dass er alles auf sie schiebt, statt selbst die Verantwortung zu übernehmen. Weil Kalona noch einen sehr weiten Weg gehen muss, bevor er zu einer guten Person wird. Er hat schließlich einen Ruf durch Vergewaltigung und anderes aufgebaut.
Die Anderwelt selbst ist wirklich gut gemacht, besonders, wie Zoey leidet (okay, das klingt falsch, ich hoffe, ihr wisst, was ich meine). Ich mag es, wie sie sich selbst verantwortlich macht und nicht damit klar kommt, und wie sie ihre Rastlosigkeit vor Heath verbergen will – es passt zu ihrer Persönlichkeit. Aber ich muss sagen, das Finale war... ein Antiklimax. Ich meine, sie sagen, dass eine zersplitterte Seele das Todesurteil ist. Dass einige Hohepriesterinnen so was erlebt haben, dass ihre Krieger ihr hinter her gereist sind, aber das niemand je wieder gekommen ist. Aber statt einen Kampf um die Stücke ihrer Seele führen zu müssen, was voll cool wäre, sagt sie einfach „Hey, kommt zurück zu mir, und zwar sofort!“ Und alles ist wieder gut, es gibt noch nicht einmal Nachwirkungen. Zum Beispiel, dass sie sich zwischendurch von ihrem Körper losgelöst fühlt, oder dass sie Angst davor hat, sich selbst wieder zu verlieren. Wenn es außerdem so einfach ist, sich selbst zu heilen, wieso haben die anderen Priesterinnen das nicht hingekriegt? Die Krieger sind ihnen doch gefolgt, allein der Gedanke, dass ihre geliebten Krieger durch die auf so eine Art und Weise sterben würden, sollte doch Motivation genug sein, um es auf die Kette zu kriegen, die Splitter ihrer Seele anzuschreien, oder (findet das noch jemand hier makaber? Diese Rezension wird immer seltsamer.)
Ich mag Starks Role in dem ganzen, sie zurück zu bringen, was er tun muss, wie er sich selbst bekämpfen muss – und wie er derjenige ist, von dem das Gedicht handelt. Auch wenn ich nicht verstehe, wieso Kramisha es Z und nicht ihm gegeben hat, wenn er doch der Held des ganzen ist.
Oh, und zu meinem Lieblingsthema in dieser Serie: Der Hohe Rat. Echt jetzt, besteht der nur aus Idioten? Die lassen Neferet die Bestrafung von Kalona übernehmen, und sie versuchen nicht einmal, die Jungvampyre, Vampyre und den Menschen zu befragen, wer sie sind, was es heißt, Rot zu sein oder wieso zur Hölle sie diese Talente haben, jeder einzelne von ihnen, denn sie sind viel stärker als jeder andere von ihnen, abgesehen von Thanatos. Oh, übrigens, Thanatos ist echt cool. Ich mag sie wirklich. Aber ihr Talent ist irgendwie unnötig. Aphrodite hat die Affinität zum Tod, in gewisser Weise, und Thanatos bringt ihr nicht einmal bei, wie man das Talent benutzt? Wieso hat sie dann genau das Talent? Es ist voll schade, dass Aphrodites Kräfte nach dem Buch einfach weniger und weniger wichtig werden. Im Ernst, wir haben Thanatos für alles, was mit dem Tod zu tun hat (und sie bringt Aphrodite nichts bei), wir haben Kramisha für obskure Prophezeiungen und Warnungen, und wir haben Shaylin für den Rest. Es gibt hier einfach zu viele Kräfte, die einander überlappen.
Okay, ich ziehe den Schluss, dass das Buch viel besser als die davor war, weil die Charaktere besser waren. Und die Beziehung zwischen SR und Rephaim einfach total toll ist. Aber genau die Beziehung und einige andere Dinge waren... nicht so gut, wie sie hätten sein können, und es gab immer noch eine Menge Fehler.
Zusammenfassung:
Also, 1 Stern für Ideen, ½ für jeweils Stil und Charaktere und -1 für die Fehler. Also, 1 Stern für Verbrannt!
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Extra:
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