Helden des Olymp (5) - Das Blut des Olymps von Rick Riordan
Der letzte Teil der Helden des Olymp: Das Blut des Olymps (Le sang de l'Olympe, The Blood of Olympus), ursprünglich 2014 heraus gegeben, ich habe die 528 Seiten auf Englisch gelesen.
Der finale Kampf steht bevor, Gaia soll sich erheben… die Helden müssen einen Weg finden, die Giganten erneut zu schlagen und dann Gaia zu töten… und in der ganzen Zeit liegen die Camps im Krieg und Reyna, Nico und Trainer Hedge müssen per Schattenreisen nach New York, mit der Athena Parthenos im Gepäck – die einzige Möglichkeit, den Abgrund zwischen Griechisch und Römisch zu überbrücken. Aber die Geister wollen einfach nicht in der Vergangenheit bleiben.
Ich wette, dass Reyna einen Gott ohne das „Halb“ davor in den „Trials of Apollo“ findet. Und ratet, wer das wohl sein kann. Aber es passt. Sie ist altruistisch, und eine toughe Anführerin, aber Apollo kann ihr zeigen, dass sie auch mal für sich selbst leben muss, statt immer nur anderen ihre Stärke zu leihen. Und sie kann ihn pflichtbewusster machen und ab und an seinen Kopf waschen.
Nun. Der Apollo-Plot war nett gemacht, auch wenn ein wenig Foreshadowing in den vorherigen Teilen nicht geschadet hätte.
Genau genommen kann man das über das ganze Buch sagen.
Spoiler:
Die ganze Zeit hieß es, dass man Gaia nicht besiegen kann, sondern sie nur im Schlaf halten kann. Aber ratet, was passiert. Und das ist sooo ein Antiklimax! Die allmächtige Gaia wird einfach nach weniger als zehn Minuten nach ihrem Erwachen weggesniped, bevor sie irgendwas cooles machen kann. Und sie war der Hauptgegner seit der ersten Seite!
Außerdem, das Opfer am Ende. Wow, wiiiiirklich beeindruckend – oder auch nicht. Das ist einfach nur lahm. Ich meine, ich binf roh, dass Leo es übersteht, aber erstens einmal hätte Percy dem Plan zugestimmt, als wären Gaias und Heras omniöse Kommentare der letzten vier Bücher unnötig gewesen. Und zweitens… nun, es ist einfach lahm! Es ist ein einziger Antiklimax, auf der narrativen Ebene ist das Ende einfach mies!
Und es gibt noch andere Dinge, wo die Lösung des Problems so… unerwartet war, weil es gar keine Möglichkeit gab, wie der Leser an die nötigen Informationen ran kommen könnte. Gaias Vergangenheit, was sie wirklich will. Idioten Modus. Das Singen. Und es gibt noch so viel mehr Antiklimaxe! Hey, ich habe es geschafft, Daimus und Phöbus einfach dadurch zu besiegen, dass ich mich die Gefühle habe fühlen lassen (was weise ist, aber vor diesem Buch nicht Pipers Stil war) und dann nutze ich die dadurch gewonnene Fähigkeit um… einen Trank zu brauen, für den man ein Gänseblümchen braucht. Oookay. Das hätte spannender sein können.
Außerdem frage ich mich, wieso die Prophezeiung nicht Reyna, Hedge oder Nico inkludiert. Eigentlich folgen dem Ruf der Halbblute neun, der Titanen, Giganten und blutrünstigen Satyrne einer, oder? Sie hätten eine spezifischere Rolle in all dem haben sollen!
Außerdem, wieso muss die Welt eigentlich durch Leo oder Jason (oder Percy) untergehen? Wieso nicht durch Hazel? Sie hat die Macht über allen Reichtum unter der Erde und die Fähigkeit, den Nebel zu verändern und Dinge zum Leben zu erwecken – wie das Labyrinth. Sie ist viel mächtiger als ihre Freunde. Also, wieso ist sie keine Schlüsselfigur?
Spoiler:
Statt dessen ist es ihre Aufgabe… ähm, was eigentlich, im Endkampf? Und Franks? Wieso hat nicht jeder der Sieben eine spezifische Rolle im Endkampf gegen Gaia? Ich weiß nicht, Franks Auftauchen in Camp Half Blood als Ende der Reise seiner Familie und Annabeths Auftreten und Beruhigen der Griechen hätte doch die, ähm, vereinten Streitkräfte noch mächtiger machen können (oder so). Sie hätten die beiden Camps dazu bringen können, gemeinsam zu arbeiten (denn es macht nicht wirklich Sinn, dass sie nach einer wochenlangen Belagerung so einfach zusammen arbeiten!). Hazels und Pipers Magie hätte Gaia ablenken können, während Percy und Jason den Sturm kreiren und sie in die Luft kriegen – und Leo (& Octavian) machen/macht den Rest. Das hätte auch den netten Nebeneffekt, dass jeder Job von einem Römer und einem Griechen ausgeführt wurde. So viel zum Thema Balance, Leute. Ich glaube, dass das ein viel besseres Ende gewesen wäre.
Aber was ich mochte, waren Bufford der Tisch und wie er Trainer Hedges Lieblingskommentare herausposaunt – Gib mir 20 Liegestütze! - und Kym, und wie sie umgedreht wurde, Percy und Annabeths PTBS und Nicos Entwicklung. Ich mag es, wie er endlich aus den Schatten kommt – und wie er und Will einander näher kommen. Auch wenn Will ebenfalls aus dem Nichts zu kommen scheint.
Zusammenfassung:
Das SoGH für den Humor, einen Stern für Stil, ½ für Ideen, ½ für Charaktere und jeweils -1 für das Ende und für den Inhalt.
Voriger Teil: