Black Dagger (3+4) - Ewige Liebe & Bruderkrieg von J.R. Ward

25/07/2016 16:59

Teil 2: Ewige Liebe und Bruderkrieg (urspr. Lover Eternal, auf Französisch L'Amant éternel). Ich habe es auf Deutsch gelesen mit 267 und 296 Seiten. Usprünglich veröffentlicht 2006.

Um durch den Tag zu kommen, hat Rhage nur eine Möglichkeit: Lesser umbringen und mit Frauen schlafen, jeden Tag, bis zum Exzess, bis er endlich von seinem Fluch befreit wird. Und selbst das ist keine Garantie dafür, dass er nicht die Kontrolle verlieren und alles Lebende in Sichtweise umbringen wird – egal ob Freund oder Feind. Und das Schlimmste daran ist: Leute bewundern ihn für das, was er tun muss. Rhages Leben ist ein Disaster. Bis er Mary begegnet. Aber Mary ist ein Mensch und hat ihr eigenes Leben – und davon ist nicht mehr viel übrig.

 

Okay, dieses Buch hat mich das ein oder andere Mal überrascht. Ich habe einen Teil des Endes und John Matthews erraten, aber worauf ich nie gekommen wäre ist, dass Rhage sein Leben hassen könnte. Seinen Fluch? Klar. Den Rest? Das hat mich überrascht, obwohl es Sinn macht – verdammt viel Sinn. Man merkt, dass Rhage sich viel mehr um die anderen um ihn herum sorgt, als man so auf erstem Blick denkt – besonders um die Frauen. Er hasst es, Leute zu benutzen und tut es nur, wenn es unbedingt nötig ist. Und dann nimmt er nur die, die er nicht verletzen kann. Ich finde, dass die Art, wie er den Fluch bekommen hat, wirklich gut gemacht war. So lernst du viel mehr über den mysteriösen Fein Omegas. Nun gut, um auf Rhage zurück zu kommen: Er tut mir so leid, im Ernst, sein Leben muss doch echt beschissen sein. Er verbringt seine Zeit damit, Lesser zu töten und sich selbst an Frauen zu verschwenden, die er hasst – was dafür sorgt, dass er sich selbst noch mehr hasst. Das lässt Hollywood... menschlicher wirken, weniger perfekt. 

Spoiler:

Ich mag es, wie die Autorin langsam eine Art... Akzeptanz des Fluchs aufbaut, das macht das Ende – und seine Beziehung zu Mary – schöner.

 Es ist nicht nur ein Opfer, es ist auch, dass Rhage diesen Teil von ihn akzeptiert, den er nicht kontrollieren kann. Es macht Sinn, es ist eine Charakter Entwicklung... und eine wirklich gute noch dazu.

Und all das wird ab der ersten Seite aufgebaut. Wirklich, wirklich toll gemacht, jeder Teil davon – ich bin besonders ein Fan von der Art, wie er anfängt, sich immer mehr in Mary zu verlieben und wie er es hasst, ihre Erinnerungen manipulieren zu müssen.

Spoiler:

Apropos Ende: Was mich überrascht hat, war, dass die Jungfrau der Schrift nichts von Marys Handicap wusste. Ich dachte, dass sie so eine Art Göttin wäre – ist sie aber nicht. 

Aber ich mag ihren (Jungfrau der Schrift) Sinn für Humor und dass sie versucht, fair zu bleiben.

Nun gut. Hauptcharakter Nummer 2: Mary. Das arme Mädchen. Ich kann mich so sehr mit ihr identifizieren. Sie musste zusehen, wie ihre Mutter an etwas stirbt, dass sie dann selbst bekommt. Sie kämpft, schaffte es, zu überleben – und dann fängt es wieder an. Und dieser Typ taucht auf ihrer Türschwelle auf und macht ihr Leben noch komplizierter als ohnehin schon. Ich verstehe sie so gut! Vor allem, wieso sie ihn am Anfang so behandelt (ihr erstes Treffen ist wirklich, definitiv nicht Nichts besonders), auch wenn er mir total leid tat. Und ich verstehe, wieso sie ausflippt. Nachdem er das im Wald macht. Ich meine, es wirkt wirklich verdreht, wenn man nicht weiß, was das soll. Sie ist vollkommen verletzlich, während er die Kontrolle behält. Das ist wirklich... entwürdigend, in gewisser Weise, auch wenn er das nie wollte. Er will sie schließlich nur am Leben halten!

Spoiler:

Gott sei Dank hört sie irgendwann auf, ihn von sich weg zu schieben und sie fangen an, den anderen zu verstehen. 

Es gibt ein paar wirklich schöne – und auf eine morbide Weise lustige – Szenen. Ich mag es, wie sie seine Bestie behandelt. Schnurr. Der Hammer. Und die Sache mit den Ketten? Verdammt.

Okay, so weit, so gut. Natürlich gibt es hier noch andere Charaktere. Es ist so klar, wer John Matthews ist – zumindest für mich – und ich muss zugeben, dass ich ihn mag. Er ist süß: Mitfühlend, ein Beschützer,obwohl er seine eigenen Probleme hat. Sein Verhalten und sein Aussehen stehen im Kontrast.

Ich mag auch Bella, sie scheint wirklich nett zu sein. Vor allem mag ich, wie ehrlich sie mit sich selbst ist. Sie weiß, was sie will und sie scheut nicht davor zurück, dafür zu sorgen, dass sie bekommt, was sie möchte. Selbst, wenn es ihr wehtut. Außerdem ist sie eine gute Freundin.

Was ich aber nicht so wirklich mochte, war, dass Mary sie und John über Rhage total vergisst. Vor allem John: Sie versucht nicht einmal, ihn nach allem zu kontaktieren. Das ist a) ziemlich mies und b) scheint ein wenig out of character zu sein. Aber sie muss ja über eine ganze Menge nachdenken, also...

Zum letzten und vermutlich auch faszinierendsten Charakter des Buches: Mr. O. Huh, er ist ein Böser mit einer Persönlichkeit! Um ehrlich zu sein tut er mir fast leid. Das, was er mit seine Ex angestellt hat? Ja, total liebevoll. Genau das, was wir uns alle wünschen.

Spoiler:

Ich bin neugierig darauf, wie die Beziehung zwischen Z und Bella und Butch und Marissa weiter geht. Tja, wir werden es sehen...

Vom Stil her war es entweder besser als der Erste, oder ich habe mich daran gewöhnt. Ich weiß es wirklich nicht, aber es hat mich definitiv nicht mehr so irritiert.

 

Zusammenfassung:

Okay, dieses Buch hat sich definitiv einen Stern für Charaktere, Ideen und den Plot sowie einen halben Stern für jeweils den Stil und Rhages Selbstakzeptanz verdient. Uuund ich beweise wieder meine Mathe-Kentnisse: 4 Sterne (LK confirmed). 

 

Vorheriger Teil:

Nachtjagd & Blutopfer
 

Nächster Teil:

    Mondspur & Dunkles Erwachen