Rezensionen
Touched (2) - Die Schatten der Vergangenheit von Corrine Jackson
12/08/2016 22:11Und nun zu Teil 2 von 3 der Touched-Serie: Die Schatten der Vergangenheit (Pushed). Ich habe es als Deutsches Hörbuch gehört. Ursprünglich 2013 veröffentlicht.
Remys Leben ist so perfekt wie nur möglich: Sie hat eine Familie, einen Freund, Freune, einen sihceren Hafen... alles, was sie sich je gewünscht hat. Nur, dass ihr sicherer Hafen nicht lange sicher bleiben wird. Denn Remy ist was Besonderes, sogar nach übernatürlichen Maßstäben. Um diejenigen, die sie liebt, zu schützen, entscheided sich Remy dazu, ihren Großvater aufzusuchen und mehr über die Heiler zu erfahren. Aber diese Reise stellt sich als tödlicher Fehler heraus: Als Remy und Asher gekidnappt werden, zeigt sich, dass Asher zu menschlich geworden ist, um zu überleben... Remy muss einen Weg finden, dass Netz aus Lügen um ihren Großvater zu entwirren und Rache zu üben, mit keinem anderen als dem ewig misstrauischen Gabriel. Das heißt, falls Asher wirklich tot ist...
W.O.W. Der Stil hat sich wirklich gebessert. Die Charaktere und ihre Beziehungen sind noch tiefgründiger, und abgesehen von einer Kleinigkeit (Lucy hat schwarze und nicht rote Haare) fehlerlos. Und die Ideen sind originell.
Okay, um mehr ins Detail zu gehen. Dieses Buch ist, auf einem stilistischen Level, besser aber auch brutaler als der erste Teil. Folter, die psychologischen Folgen und so weiter.
Aber zu den Charakteren und ihren Beziehungen: Es stellt sich heraus, dass Asher echt kontrollierend ist. Es wirkt fast so, als ob er Remys Ein und Alles sein will, ihr Retter in schimmernder Rüstung. Aber Remy braucht das nicht, sie braucht keinen Ritter oder Erziehungsberechtigten. Sie kann für sich selbst entscheiden, was sie vom Leben will und sie ist stark genug, ihre Ziele zu erreichen. Nur das Asher das nicht zu sehen scheint – Lucy auch nicht. Ich can so verstehen, wieso Remy ausflippt, wann immer jemand ihr erzählt, was sie zu tun und wen sie wann zu heilen hat. Und sie hat Recht damit. Es ist ihre Gabe, und sie zahlt den Preis. Also muss sie auch diejenige sein, die die Entscheidungen fällt. Und wenn das den anderen nicht gefällt, ist das deren Problem.
Aber auf der anderen Seite verstehe ich auch Ashers und Lucys Perspektive. Sie sehen Remy als jemand innerlich verletzten, oder als jemanden, den eine Spirale immer tiefer zu ziehen droht. Sie wollen sie beschützen. Besonders eben weil sie so altruistisch ist, dass sie vergisst, auf sich selbst zu achten – was nicht gerade gut ist. Denn, wenn du nicht auf die selbst aufpasst, wer dann? Aber sie gehen den falschen Weg. Sie versuchen, über sie zu bestimmen – wie in dem Film mit den Robotern und Will Smith (ich habe den Namen vergessen) wo der Hauptcomputer versucht, die Menschen einzusperren, um sie vor sich selbst zu schützen. Weil Menschen die Tendenz haben, sich gegenseitig zu bekämpfen.
Spoiler:
Nun. Das Thema Bestimmen bringt mich auf Remys Großvater. Verdammt, der Kerl ist so verdreht, ein echter Fanatiker. Wirklich bekloppt. Aber er ist immer noch glaubwürdig, und Fanatiker existieren, ob wir das wollen, oder nicht.
Zurück zu Asher. Es tat mir so leid, was er in den Händes von diesem Alcais-A*** durchmachen musste (immer noch glaubwürdig, aber ich hasse es nichts desto trotz). Aber ich finde, das seine Reaktion übertrieben war – nicht auf einer Schriftstellerischen Ebene, das ist kein Autoren-Fehler, sondern es ist Ashers Fehler. Es ist egoistisch. Er denkt noch nicht einmal darüber nach, dass Remy und Gabriel ihn wirklich für Tod gehalten haben könnten und dass sie ihn sofort gerettet haben, sobald sie wussten, dass er lebt und wo sie ihn finden können. Er zweifelt daran... nun ja, er zweifelt daran, dass sie so was wie Herzen haben. Er leidet – das verstehe ich – und zieht Remy vermutlich zur Rechenschaft. Was auf einer psychologischen Ebene Sinn ergibt. Und er hasst Gabriel dafür, dass er für sie da war, als Asher es nicht konnte. Er ist hin und hergerissen, dazwischen Remy zu lieben und sie für das zu hassen, was ihm angetan wurde. Wozu er sie gebeten hat. Aber er versteht nicht, dass es die Leute waren, die ihn verletzt haben, und nicht Remy und sein Bruder.
Sein armer, armer Bruder. Gabriel hat nichts von dem verdient, was er durchmachen muss. Er hat es nicht verdient, wie Remy ihn behandelt. Sie versucht zwar nicht wirklich, ihn zu verletzen – meistens – aber verdammt, ihre Gedanken zu lesen muss wirklich die Hölle gewesen sein. Besonders, wie er immer wieder und wieder hören muss, dass sie ihn niemals lieben könnte. Autsch! Der Arme. Außerdem hat er sich echt verändert, oder besser: Wir sehen eine andere Seite von ihm. Er war immer für Remy da, auch schon vor dem Kidnapping. Und sie weiß das. Sie vertraut ihm und seiner Meinung sogar mehr als Asher – sie weiß es nur nicht. Aber seht euch mal die Szene an, in der sie ihre gefährliche Seite entdeckt und ausflippt. Wen ruft sie an? Nicht die Ghostbusters und auch nicht Asher. Gabriel. Wer bringt sie zum Lachen? Gabriel. Ich kann mich an keine einzige Situation erinnern, in der Asher das wirklich versucht hat. Wer versteht ihren Schmerz und wie es ist, sich niemals wirklich auf jemanden verlassen und immer verantwortlich zu fühlen, auch für Sachen, die man gar nicht unter Kontrolle hat? Gabriel. Er ist so süß: darauf bedacht, sie von ihrem Umfeld zu beschützen und sie stärker zu machen. Wenn sie aufgibt, sorgt er dafür, dass sie weiter kämpft. Aber er lässt sich immer noch über ihr Leben bestimmen. Und er tut das Richtige. Er ist eine wirklich gute Person, er lässt sogar seinen Bruder vor, auch wenn er das nicht will. Wenn ich nicht wüsste, wie es ausginge, würde ich vermutlich sooo schimpfen.
Um mal auf Lottie zu kommen... sie ist schwer zu verstehen. Sie ist viel weniger nachtragend als im ersten Teil. Am Anfang dachte ich, dass sie unrealistisch ist. Dass sie OoC war, als sie Remy vergeben hat. Denn wieso würde sie so was tun, wenn Remy der Grund ist, aus dem ihr Bruder gefoltert würde? Das schien nicht gerade typisch für Lottie. Aber dann habe ich darüber nachgedacht. Lottie hat im ersten Teil gesehen, wie viel Remy gibt, um diejenigen zu schützen, die sie liebt, besonders Asher. Und nun hat Remy Asher in die Scheiße geritten, aber sie ist auch diejenige, die ihn wieder rausgeholt hat. OHNE Lotties Hilfe, whol gemerkt. Ashers Schwester konnte ihnen ja nicht so schnell helfen. Sie wusste ja noch nicht einmal von der Rettungsaktion. Sie hat ihren Bruder aufgegeben. Und Remy, die nicht Teil der Familie ist, hat das nicht getan. Sie war da und Asher gerettet und geheilt, auch wenn das bedeutet, dass sie die Wunden selbst bekommt. Ich glaube, dass Lottie ein schlechtes Gewissen hat. Kann sein, dass sie Remy nicht mag, weil sie immer noch ein Risiko für die Familie darstellt, aber sie fühlt sich so schlecht, dass sie Asher nicht helfen kann (und für das, was sie im 1. abgezogen hat) dass sie einfach nicht nachtragend sein kann. Nicht jemandem gegenüber, der ihrem Bruder geholfen hat. Und Remy macht ihn glücklich.
Zusammenfassung:
Am Ende des Tages gebe ich Sterne für Stil Charaktere, Ideen, Inhalt, Gabriels Facetten und die sich verändernde Beziehung von ihm und Remy. Sieht nach einem weiteren SOA aus, oder?
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Nächster Teil:
Touched (3) - Die Macht der ewigen Liebe von Corrine Jackson
12/08/2016 22:14Das Finale der atemberaubenden Trilogie: Die Macht der ewigen Liebe (Ignited). Ich habe die 425 Seiten auf Deutsch gelesen. Ursprünglich 2014 veröffentlicht.
Remy weiß nicht, was sie tun kann, wohin sie gehen soll. Sie steckt fest. Nachdem ihr Großvater Ben gekidnappt hat und ihre Stiefmutter in einem möglicherweise endlosen Koma liegt, flieht Remy vor Beschützern wie Heilern. Mit ihrer kleinen, menschlichen Schwester Lucy und dem halb gebrochenen Asher, um die sie sich kümmern muss. Und das ist nicht einfach. Egal, wohin sie gehen, ihre Gegner scheinen immer schon um die nächste Ecke zu sein. Und Asher... von der Folter traumatisiert lässt er niemanden an sich ran, am wenigsten Remy.
Eins kommt zum anderen, Freundschaften brechen auseinander und Hilfe kommt aus den seltsamsten Plätzen. Während Remy unter Lucys und Ashers Schmerz zu leiden hat, beginnt sie zu verstehen, was sie ist – und wie weit sie für die Liebe gehen wird. Aber das macht es nicht einfacher, ihren Vater zu retten. Das heißt, falls er noch lebt. Opfer müssen gebracht werden, geliebte Personen gehen verloren und neue Bande werden geknüpft.
Mir tut das mit Laura und Erin so leid. Ich mochte beide. Besonders Erin war interessant, aber keiner der beiden hat das verdient.
Remy hat sich echt verändert. Ich bin froh, dass sie denjenigen gefunden hat, nachdem sie gesucht hat. Die beiden passen wirklich gut zusammen. Er ist genauso ein Beschützer wie sie, aber sie lassen sich gegenseitig Raum zu atmen. Sie akzeptieren, dass der andere sie liebt, aber sie brauchen den andern nicht 24/7 um zu überleben.
Spoiler:
Das was verdammt anders als die Beziehung zwischen Asher und Remy. Das war, nun ja, erstickend. Zumindest nach einer Weile, wie ich mir vorstellen kann. Und ich liebe Gabriel! Ich liebe es, wie er auftaucht, als er realisiert, wie mies es ihr geht. Auch wenn er eigentlich von ihr weg wollte, um sein Herz zu schützen. Das ist... das ist wahre Liebe hier, Leute, egal wie kitschig das klingt (immer noch nicht so kitschig wie der deutsche Titel impliziert).
Apropos Asher. Ich verstehe, dass er traumatisiert ist und alles, aber WAS ZUR HÖLLE? Remy hatte vor ihm einen Herzinfarkt, wortwörtlich, und er hat es nicht mal bemerkt! Sie ist zusammen gebrochen! Okay, er sollte sich um Lucy kümmern, aber ihm ist in zwei verdammten Wochen nicht aufgefallen, dass etwas mit ihr nicht stimmte? Und er behauptet, er würde sie lieben? Übrigens hat er kein Recht, sie zu verurteilen, weil sie sich in Gabriel verliebt hat. In ihrem Streit lässt er es so aussehen, als ob Remy mit ihm Schluss gemacht hätte, aber er hat sie von sich gestoßen. Auf mehr als nur eine Weise. Er hat sie so, so schlimm verletzt... trotzdem ist er keine schlechte Person. Ich hoffe, er kommt mit Lucy zusammen. Die beiden würden gut passen. Weil sie nicht so unabhängig wie Remy ist und nicht ständig gegen ihn kämpfen würde.
Apropos Kämpfen. Meine Güte, Remy ist echt über sich selbst hinaus gewachsen. Ich hätte nie gedacht, dass sie so was ernsthaft machen würde! Und mit einer Gabel! Aber sie bleibt sich immer noch selbst treu und ich mag das. Es ist das, was sie am Ende rettet. Es ist cool, dass es die Sache mit Dean ist, die sie stark genug dafür gemacht hat. Alles hat eine gute Seite.
Um wieder zu ihrer Beziehung zurück zu kommen. Ich hatte keine Ahnung, dass er so süß sein könnte! Wie sie sich gegenseitig zum Lachen bringen und einfach natürlich zusammen sind. Und ihr Fangenspielen. Der Permamentmarker. Lottie ist echt cool.
Lotties Entwicklung hat mich wirklich überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass sie Laura gegenüber so loyal ist – oder Asher – oder für wen auch immer sie das gemacht hat. Sie hat Laura beschützt, und am Ende hat sie sich mehr um Remy gekümmert als ihr Bruder oder ihr fester Freund. Sie ist wirklich nicht so schlimm.
Die O'Malleys sind interessant. Sie haben wirklich einen interessanten Hintergrund und auch wenn sie aus dem Nichts zu kommen scheinen, es ist gut erklärt – auch wenn es nett gewesen wäre, vorher ein paar Hinweise zu bekommen. Ich mag es, wie fair sie Remy gegenüber sind, auch wenn sie nicht einmal annähernd höflich war – was absolut verständlich war. Ihr Chef ist nett. Und ihre Protegées. Sie haben was.
Zu der Idee mit dem Phönix: Nett. Und es macht absolut Sinn. Auch wenn es interessant ist, wie die Heiler, die ja eigentlich von Natur aus altruistisch sein sollten, so amoralisch sein können. Wie auch immer.
Die Geschichte ist wirklich gut gemacht, und bis auf eine Kleinigkeit (Yvette, nicht Yvonne) fehlerlos. Es ist spannend, stilistisch gut und... okay, den Rest habe ich schon gesagt.
Zusammenfassung:
Also: Sterne für Ideen, Inhalt, Stil, Charaktere und Remys Entwicklung über die Serie, vom ersten bis zum letzten Teil, der Limbo zwischen gebrochen, wachsend und sich nicht an die Gewalt zu verlieren, auch wenn sie lernen muss, mit allem zu kämpfen, was sie hat. Wirklich gut gemacht!
Vorheriger Teil:
Die Schatten der Vergangenheit
Tudor (1) - Die ewige Prinzessin von Philippa Gregory
10/09/2016 17:10Die ewige Prinzessin von Philippa Gregory, Teil 1 von 7 der Tudor Reihe (The constant princess). Ich habe die 490 Seiten auf Englisch gelesen. 2006 veröffentlicht, ab 17.
Catalina, Infanta von Spanien, wurde großgezogen, um die Prinzessin von Wales zu werden. Nun ist ihre Zeit gekommen: Sie muss ihre Familie für ihre Zukunft verlassen. Leider ist ihre Zukunft ein schwacher, respektloser Junge und sein vulgärer Vater. Als die Zeit verstreicht, lernt Catalina ihren Mann und seine Idee des Englands zu lieben, dass sie beide erschaffen könnten. Aber die Veränderungen werden schwierig sein… Als Arthur Tudor stirbt, wird Catalina allein gelassen. Wie kann sie ohne ihn leben? Wie kann sie das Versprechen halten, dass sie ihm am Sterbebett gegeben hat?
W.O.W. Echt jetzt. Okay, erst zu dem, was ich nicht mochte, weil das eine kurze iste ist. Die Geschichte kann nicht mit der der Rosenkriege verbunden werden. Die Dialoge und Charakterisierungen sind viel zu weit auseinander.
Nun zu dem, was ich mochte.
Erstens, Isabella. Was. Zur. Hölle! Diese Frau ist der faszinierendste Charakter von allen und hatte einen riesigen Einfluss auf Catalina – nicht sonderlich überraschend, da sie ihre Mutter war.
Spoiler:
Im ersten Kapitel oder so lernen wird sie kennen, wie sie ihre Kinder (hauptsächlich Catalina) in einem Camp vor Granada groß gezogen hat. Sie verlässt ihre jüngste, fünf Jahre alte Tochter in einem brennenden Zeltlager, um ihre Truppen in die Schlacht zu führen. Als sie wieder kam, hat sie ihre Soldaten ein Camp aus Steinen bauen lassen. Sie ist mit ihren Töchtern auf ein Gebäude geklettert, unter dem die Armeen der Moren und Spanier aufeinander geprallt sind, eins ihrer geliebten Kinder ist vom Dach gesprungen und sie ist nicht aufgestanden. Isabella ist eine Frau aus Stein, mit einer wirklich, wirklich beeindruckenden Entschlossenheit. Sie ist zur besten waffentragenden Königin ihrer Zeit geworden, um ihrem Mann zu zeigen, dass sie ihn liebt, Ferdinand ist zu einem der besten Generäle geworden, um ihr ebenbürtig zu sein. Ich frage mich, was sie getan hätten, wenn sie einen besseren Kurs für ihr Land und Europa entschieden hätten. Sie waren harte, eigentlich sogar schlechte Personsn, aber ich muss ihre Stärke, Entschlossenheit und ihren Mut bewundern.
Was Catalina angeht: Ich bin nicht überrascht, dass sie auch entschlossen ist, weiß, was sie will und wie sie es bekommt. Aber ich bin froh, dass sie etwas Gutes für ihr Land will. Ich frage mich, was passiert wäre, wenn Arthur nicht durch Henry ersetzt worden wäre.
Übrigens, Arthur ist eine wirklich, wirklich nette Person. Er ist anfangs kindisch, aber sobald er realisiert, dass er Catalina verletzt hat, ist er unglaublich süß.
Was seinen Bruder angeht: Oh. Mein. Gott. Echt, der Junge ist so verzogen… ich frage mich, wie er gewesen wäre, wenn Catalina ihn mehr geformt hätte.
Sein Vater ist mies. Ich weiß, das habe ich bereits gesagt, aber es kann auch ruhig noch ein paar Mal wiederholt werden.
Was sonst noch interessant ist, ist der zeitliche Rahmen für diese Geschichte. Im Königsfluch (The King's Curse) sieht man Teile der Geschichte, aber hauptsächlich das Ende. Hier sieht man, wie sie erreicht, was sie will: Wie sie es schafft, fast alles umzusetzen, was Arthur und sie geplant haben, alles ohne ihren Mann. Es ist wirklich, wirklich gut gemacht. Ich mag Catalina. Und ihr Epilog ist wirklich gut gemacht – auch wenn es leider nicht gut für sie ausgeht.
Die Geschichte ist spannend. Ich mag das PoV-Zeug, das sie macht: Erst der allwissender Erzähler, dann die Innensicht von Catalina in Retrospektive. Wirklich interessant und gut gemacht.
Zusammenfassung:
Ich gebe Sterne für Ideen, Stil und Charaktere, plus einen für den zeitlichen Rahmen und die PoVs, minus eins für den Inhalt, weil es nicht zu den Rosenkriegen passt.
Nächster Teil:
(Three Sisters, Three Queens)
Tudor (3) - Die Schwester der Königin von Philippa Gregory
10/09/2016 17:14Der dritte Teil der Tudor Reihe: Die Schwester der Königin (The other Boleyn girl, Deux soers pour un roi). Ich habe die 664 Seiten auf Englisch gelesen. Ursprünglich 2001 veröffentlicht.
Die Liebe des Königs zu Frauen ist ein offenes Geheimnis am Hofe der Tudors. Genau wie sein Stolz und seine Unfähigkeit, Niederlagen und Zurückweisungen zu ertragen – egal welcher Art. Als Henrys Auge auf die schöne Mary Boleyn fällt, entscheidet ihre Familie also, sie ihm an den Hals zu werfen, egal was der Preis dafür ist: Mary hat die Gunst des Königs. Selbst wenn die Vierzehnjährige andere Pläne hat. Aber den König zu befriedigen und seine Kinder zu gebären ist nicht das alles: Henry wird schnell abgelenkt, aber seine Gunst muss bei den Howards bleiben. Auch wenn Mary im Kindbett liegt. Das ist der Punkt, an dem Mary schöne und skrupellose Schwester, Anne, eine andere Rolle als Marys Dienerin bekommt. Als die Zeit vergeht, muss Mary den Preis der Macht, Schönheit und Freude sehen, begreifen, was ihre Familie wirklich ist und dass etwas auf jede von ihnen wartet – etwas, das sich niemand von ihnen vorstellen konnte…
Das ist eine so faszinierende Art, die Geschichte zu erzählen! Im Ernst! Okay, lasst mich mit den Charakteren beginnen.
Das ganze Buch wird aus Marys Perspektive geschildert. Sie ist süß, ein bisschen naiv und bis zum Tod lyal. Sie hasst es, dass sie Katharina von Aragon verletzt, sie tut alles in ihrer Macht stehende, die vor den Intrigen ihrer Familie zu warnen. Sie benennt sogar ihre Tochter nach ihr. Außerdem liebt sie Henry wirklich, sieht ihn aber als das, was er ist: Einen stolzen Idioten, den man leicht manipulieren kann. Er selbst liebt sie wegen ihrer Unkompliziertheit. Sie bittet um nichts und hält sich selbst für seiner Geschenke unwürdig. Das hilft einem Ego – als ob es Hilfe bräuchte. Außerdem ist Mary mutig, aber lässt sich ebenfalls leicht manipulieren. Sie würde alles für ihre Kinder tun.
Die interessanteste Beziehung ist aber die zu ihrer Schwester, Anne. Das war für mich ziemlich schockierend. Die beiden sind so darauf fixiert, besser als die andere zu sein. Sie hassen sich quasi (was nicht allzu hart zu verstehen ist, weil Anne nicht die liebste aller Personen ist) und Anne kann ihren Triumph nicht genießen, wenn sie nicht Mary an ihrer Seite hat, die zusehen muss. Anne tut alles in ihrer Macht stehende, um Marys Leben zur Hölle zu machen.
Wie man also sehen kann, ist Anne eine, nun, sehr hasserfüllte Person. Sie ist auf das fixiert, was sie will, und tut alles in ihrer Macht stehende, um es zu bekommen. Wie man bei Henry VIII sehen kann. Aber der Preis, den sie bezahlt, um seine Gunst zu halten, ist zu hoch. Sie kreiert ihre eigene Hölle, um ihren Traum zu erreichen. Was sie tun muss, um seine Aufmerksamkeit zu behalten, was überhaupt jemand dafür tun muss, ist krank. Echt, der Mann ist verdreht. Der Aufstieg und Fall von Anne ist interessant und gut beschrieben. Besonders, weil beides ihr eigenes Werk waren, auseinander resultiert ist. Sie war der ruin von Katharina von Aragon, sie hat dem König gezeigt, dass er tun kann, was auch immer er will – und hat es ihm möglich gemacht, mit dem unmöglich durch zu kommen: Eine gesalbte Königin zu töten. Was sie England angetan hat, der Gesellschaft, und wie sie reagiert haben, ist wirklich gut gemacht. Nun. Natürlich gibt es noch andere Charaktere und Stränge in dem Buch über die zwei Schwestern um den König.
Annes und Marys Bruder, George, zum Beispiel. Ich mag ihn und sein Ende fand ich echt furchtbar – noch mehr als sogar als seine Heirat. Gott, die Frau ist ein Folterinstrument. Trotzdem, es ist verdreht, dass er jede Nacht vor der Tür wartet, um eine seine Schwestern ins Bett des Königs zu bringen und wieder abzuholen. Aber die ganze Zeit weiß er, dass die Gunst des Königs weder ein Sicherheitsnetz, noch etwas ist, was echte Macht bringt. Aber was noch verdrehter ist, ist das, was er machen muss, damit Anne nach der Hochzeit in seiner Gunst bleibt. Große Güte. Er tut mir so leid. Wenn der Teil wahr ist, dann gibt es echt keine Worte für Anne Boleyn.
Wer mir auch leid tut, ist Marys Ehemann. Ich mag ihn nicht wirklich, aber es muss so schwer sein, mit einer Person verheiratet zu ein, und zu sehen, wie sie sich in einen anderen verliebt und seine Kinder zur Welt bringt, während jeder andere weiß, dass sie eigentlich schon verheiratet ist. Ihr zweiter Mann jedoch ist großartig. Ich mag ihn. Er ist bodenständig, lustig, weiß, was er will, kümmert sich um andere, ist mutig und loyal. Mary hätte es echt schlechter treffen können – und sie ist mit ihm und ihrem Leben glücklich.
Aber ihre Tochter… ich respektiere Catheirne wirklich für das, was sie gemacht hat. Und ich fühle mit Mary mit. Die eigene Tochter da zu sehen? Große Güte, ich beneide sie nicht um die Erfahrung.
Also, wie man sehen kann, hat man viele farbenfrohe Charaktere, mit denen man sich identifizieren kann. Sie sind in ihren Entscheidungen und Gefühlen realistisch – man teilt ihre Trauer und ihre Freude. Besonders Anne wird sehr gut erklärt, wie sie so geworden ist, wie viel es sie kostet und wie sie sich an die Macht klammert, selbst während sie dem Tod ins Gesicht starrt. Auch wenn ich sie nicht mag, respektiere ich ihre Stärke. Und die Art, wie ihre Geschichte präsentiert wird, macht das Buch großartig. Auch wenn man weiß, wie es endet, bleibt es spannend, besonders weil man nicht weiß, wie die Protagonistin endet, und man sich irgendwie in sich verliebt. Außerdem ist die tragische Liebesgeschichte dadurch etwas gelöst, dass der Hauptcharakter nicht machthungrig ist, sondern so oft wie nur möglich aus dem Palast geht. Und William trifft.
Zusammenfassung:
Alles in allem gebe ich Sterne für Inhalt, Ideen, Stil, und Charaktere, plus einen halben Stern für jeweils den Aufstieg und Fall von Anne und die verdrehten Beziehungen in dem Buch.
Voriger Teil:
(Three Sisters, Three Queens)
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Tudor (4) - Das Erbe der Königin von Philippa Gregory
10/09/2016 17:17Nun zu Teil 4 der Serie: Das Erbe der Königin (The Boleyn Inheritance, L'héritage Boleyn). Ich habe die 592 Seiten auf Deutsch gelesen, ursprünglich 2006 veröffentlicht.
Catherines Herz ist gebrochen. Wieso kann niemand verstehen, wie wichtig es für ein hübsches Mädchen wie sie ist, an den Hof zu gehen? Ist es denn zu viel verlangt, glücklich zu sein? Wieso ist jeder so grausam? Während dessen kommt ihre zukünftige Arbeitgeberin von Kleve her, wo eine neue Zukunft auf sie wartet: Eine Krone, ein König – und Tod, falls sie in irgendeiner Weise frivol wirkt. Aber Anna hat vor, eine gute Ehefrau und eine gute Königin zu werden. An ihrer Seite ist Jane Boleyn, die Annes Geschichte kennt, aber niemandem erzählen will, die von ihr in jeder wachen Minute verfolgt wird. Als die großen Familien erneut ihr Spiel der Intrige beginnen, muss Anna mit mehr als einem gelangweilten Ehemann, Jane mit ihrer Vergangenheit und Catherine mit einem alten, ekelerregenden Mann klar kommen, der sich jung fühlen will, ihr aber nicht das geben kann, was sie am meisten will: Liebe.
Das Buch hat drei Perspektiven:
Anna von Kleve ist eine entschlossene Person, die herzensgut ist und ihre eigenen Gründe hat, einen Mann zu heiraten, der seine vorherigen drei Frauen ermordet hat – da sie glaubt, dass Katharina von Aragon und Jane Seymore nicht gestorben wären, wenn er sie liebevolle behandelt hätte. Sie will dem Land Frieden und Reichtum bringen, eine gute Ehefrau und Mutter für ihre Stiefkinder sein. Sie ist die Einzige, die dem König Contra gibt, ohne ihn zu manipulieren, und sie ist dabei wirklich mutig. Ich frage mich, was passiert wäre, wenn sie eine tatsächliche Chance gehabt hätte, zu regieren. Aber leider hat sie den König nicht erkannt, als er sie geküsst hat und, nun ja, nicht gut reagiert. Ansonsten langweilt Henry ihre Angst, zu „Französisch“, also zu sehr wie Anne Boleyn zu sein. Aber ich mag Annas Leben. Sie hat bekommen, was sie immer gewollt hat, auch wenn ihr Weg dahin sehr schwer war. Übrigens, ihr Bruder ist ein Bastard.
Annas Beispiel zeigt, wie weit Henrys Wahnsinn fortgeschritten ist. Echt, das ist so absurd, es wäre lustig, wenn es nicht wirklich passiert wäre. Erstens die Religionen der König und wie schwer es für die Bevölkerung ist, sich an die Veränderungen anzupassen – und womit sie bezahlen müssen, wenn sie einen Fehler machen. Und zweitens, die Gebete, die er will. Gott, ich habe so gelacht… was ein Arsch, echt jett. Er täte mir leid, wenn er nicht so unausstehlich wäre. Und es ist echt lustig, wenn man die Reaktion auf seine neue „Schwester“ liest, als sie die andere Haube getragen hat.
Mistkerl.
Catherne Howard ist so dumm, naiv und verzogen. Aber sie ist keine schlechte Person und hat ihr Schicksal nicht verdient. Auch wenn sie so oberflächlich ist, kann man nicht anders, als sie zu mögen.
Jane, auf der anderen Seite… es war schwer, sie richtig einzuschätzen. Ich konnte nicht glauben, dass das DIE Jane aus Die Schwester der Königin (The other Boleyn girl) ist, denn wieso würde sie denn so wichtig sein? Aber sie ist es, sie ist diejenige, die die Königinnen zum Aufstieg und zum Block verhilft. Sie war die Zofe von fünf Königinnen und hat drei von ihnen ruiniert. Man muss das erst mal schaffen. Sie hat ihr Ende verdient, auch wenn es mitleidserregend ist, was sie getan hat, um zu überleben, aber sie hat es sich auf gewisse Weise verdient. Besonders, weil sie die ganze Zeit mit der Illusion gearbeitet hat, dass der König sich an seine Regeln halten würde, auch wenn sie diejenige war, die vorher immer davon profitiert hat, dass er es nicht getan hat. Und wie sehr sie sich selbst anlügt, um sich zu rechtfertigen. Sie ist eine verdrehte, wirklich verdrehte Frau.
Okay, wie man sehen kann, sind die verschiedenen Charaktere auf wirklich faszinierende Art und Weise beschrieben. Man geht eine emotionale Bindung zu ihnen ein, selbst zu Jane, und man erwartet gespannt das Ende des Buchs. Die Art, wie die Gesellschaft sich verhält und sich verändert, sowie die Beziehungen zwischen den Königinnen und ihren Stieftöchtern ist interessant. Der Abbau Henrys VIII beinahe lustig – und sehr realistisch.
Zusammenfassung:
Ich gebe Sterne für Ideen, Inhalt, Charaktere und den Stil.
Voriger Teil:
Überredung von Jane Austen
11/09/2016 15:12Noch eine Liebesgeschichte von Jane Austen: Überredung (Persuasion, Persuasion). Ich habe die 305 Seiten auf Deutsch gelesen, ursprünglich 1817 veröffentlicht.
Fast eine ganze Dekade ist vergangen, seit Anne Elliot, die Tochter einer stolzen, aristokratischen Familie, sich in Frederick verliebt und ihn ihrer Familie wegen abgelehnt hat. Aber als sie dem Kapitän wieder begegnet, versucht dieser sehr hart, sie zu ignorieren – und sich in jemand anderen zu verlieben. Aber nun ist er reich. Und ihre Familie würde sie unterstützen, ihre Liebe hätte also eine Chance. Kann sie sich seine Liebe wieder verdienen und ihn heiraten? Auch wenn er jemand anderen zu mögen scheint?
Das Buch ist voller Entwicklungen und netter Ideen, aber ich muss zugeben, dass ich die Charaktere nicht leiden kann. Sie sind gut gemacht, nichts besonderes, aber gut – nur nicht gut genug. Es ist eine Geschmackssache, schätze ich. Anne selbst ist meiner Meinung nach hauptsächlich schwach, auch wenn sie sich zu einer verantwortungsbewussten Frau entwickelt. Sie zeigt nie auch nur einen Hauch Humor oder eine interessante Perspektive. Sie ist auch nicht besonders mutig, sondern einfach nur langweilig.
Frederick auf der anderen Seite, ist so selbstgerecht wie Annes Tante. Es ist nett, dass sie am Ende ihre Fehler sehen, aber.. nun ja, sie sehen sie erst am Ende. Nicht eher. Ich will nicht sagen, dass sie nicht zu verstehen sind, oder keine glaubwürdigen Personen wären – die Tante ist voller Vorurteile (Sie hätte Stolz und Vorurteil (Pride and Prejudice) lesen sollen) und Frederick ist einfach verletzt und will sich nicht eingestehen, dass er Anne noch immer liebt. Sie sind einfach nicht meine Art von Leuten.
Der eine Charakter, den ich mag, ist der verwitwete Kapitän. Er ist sehr nett, aber er hatte eine schwere Vergangenheit. Auch wenn mich seine Entwicklung überrascht hat. Wirklich, das war ein bisschen abrupt.
Zum Rest von Annes Familie: Sie sind echt mies. Wirklich, die Schwestern haben ihre Nasen fast am Hinterkopf, die Jüngere geht einem besonders auf die Nerven. Und Elizabeth ist ein Brechmittel.
Der Rest der Charaktere? Ich weiß nicht warum, aber sie sind nicht so besonders, dass ich über sie schreiben könnte.
Der Stil ist gut gemacht, genau wie die Ideen, und es gibt keine Fehler.
Zusammenfassung:
Also, Sterne für Ideen, Inhalt und Stil.
Vollmondlektüre (1) - Der Werwolf in der Badewanne von Anna Winter
17/09/2016 19:43Der Werwolf in der Badewanne (E)– die erste Vollmondlektüre von Anna Winter (nicht übersetzt). Ich habe die 406 Seiten auf Deutsch gelesen. Ursprünglich 2014 veröffentlicht, Mädels, 18+
Emily ist so normal wie man sein kann. Aber das ändert sich, als sie nach Hause kommt und einen freundlichen Werwolf in ihrer Badewanne vorfindet. Auch als er ihr die Erinnerungen an den Vorfall nimmt, weiß sie immer noch, dass etwas in ihrem Leben nicht stimmt – so sehr, dass sie krank wird und nur noch eine Person helfen kann: Ihre BF, Jill, eine Hexe… und die ganze Zeit bleibt der Werwolf in der Nähe um sein Versprechen zu halten: Ihre ihre Erinnerungen wiederzugeben, sobald sie ihn so liebt, wie er ist. Falls sie das kann…
Dieses Buch ist so schräg Slash lustig und kitschig wie der Titel. Also, absolut wunderbar, enn man einfach nur abgelenkt werden möchte und sich nicht auf den heftigen Kram konzentrieren kann.
Jill ist übrigens der beste Charakter in diesem Buch. Ich mag ihren Humor – und es würde mich wirklich interessieren, wann sie endlich ihre Gefühle für Billy zugibt. Sie ist so tough und unabhängig, ich schätze, es wird eine Weile brauchen, bis sie so weit ist, sich an eine Person zu binden.
Emily selbst ist auch nicht schlecht. Sie ist eine, nun ja, normale Person. Da ist nichts an ihr, das irgendwie besonders ist, außer vielleicht ihre Sturheit. Aber ich mag es, dass sie nicht so schnell verurteilt und wie sie mit Kindern umgeht – und mit ihrer BF. Stellt euch mal vor, dass jemand, mit dem ihr aufgewachsen seid, plötzlich erzählt, dass sie eine Hexe ist. Und euch dann einen Beweis gebt, den ihr einfach nicht abstreiten könnt. Aber ich mag es auch, wie Emily auf den Werwolf in ihrer Badewanne reagiert hat. Sobald sie realisiert hat, dass sie nicht weglaufen konnte, hat sie es geschafft, einen kühlen Kopf zu bewahren. Das ist echt beeindruckend, vor allem, weil sie innerlich so ausgeflippt ist.
Aber wer echt cool drauf ist ist Matthew. Er war ein bisschen offensichtlich. Ich mochte ihn jedenfalls als langweiligen, altmodischen Boss lieber, muss ich gestehen. Diese Veränderung zu diesem… ähm, Macho war einfach zu heftig. Sein ganzes Verhalten hat sich komplett geändert! Ich mochte es nicht – mag es noch immer nicht. Er war so ruhig, und bodenständig… und dann ist er plötzlich so besitzergreifend. Das ist einfach nicht so toll.
Weiter im Text. Abgesehen von den eben genannten ist mein Lieblingscharakter Phil. Er ist echt süß.
Zu der eigentlich Geschichte: Die Hauptidee war echt lustig und da waren einige wirklich gute Ideen darin. Aber es wurde zwischendurch echt zu kitschig für meinen Geschmack. Und die meisten Sachen waren offensichtlich – wie Matthew. Ich kann mich an keinen Fehler erinnern und… nun ja, die Charaktere sind okay – außer Matthew, wie gesagt, die Veränderung war zu heftig.
Spoiler
Klar, er ist ein Werwolf, Meister der Verschleierung, aber er ist doch in Emily verknallt. Wieso würde er nicht zumindest ihr gegenüber ab und an mal was von seiner echten Persönlichkeit durchhängen lassen? Ich verstehe, wieso er sich nicht vor ihr verwandelt hat, wirklich. Aber seine Persönlichkeit? Wie kann er von ihr erwarten, dass sie sich in ihn verliebt, wenn er sein Selbst versteckt?
Zusammenfassung:
Ich gebe das SoGH – weil dieses Buch auf eine schräge Weise lustig war – und Sterne für Inhalt und Ideen, minus einen für die Charaktere.
Weapon of the Gods von Elizabeth Mueller
17/09/2016 19:19Weapon of the Gods von Elizabeth Mueller (nicht übersetzt). Ich habe die 256 Seiten auf Englisch gelesen. Mädchen ab 12.
Alexandra Marks ist was Besonderes. Sie kommt aus einer Linie, die so alt ist wie die Halbgötter, eine Linie, in der jedes Mädchen den selben Namen bekommen hat: Alexandra. Weil die Erste in ihrer Familie die Waffe der Götter war, was bedeutet, dass sie etwas von der Macht jedes Olympiers befehligen konnte. Vor tausenden von Jahren hat Alexandra ihr Schicksal abgewiesen. Wie auch ab da jede andere Alexandra. Aber diesmal sind die Götter in echter Gefahr. Und ohne ihre Waffe werden sie zerstört werden… doch eine Waffe zu sein ist nicht so einfach, wie es scheint.
Zuerst zu den Fehlern in dem Buch.
- Dieses Geschenk der Götter: Wieso hat Hera ihr Autorität und Führungsqualitäten geben können? Sie ist die Göttin der Ehe! Und Apollo… wieso hat er ihr nicht Visionen oder so gegeben? Das wäre doch mal praktisch gewesen.
- Der Name Alexandra bedeutet Beschützerin der Menschheit. Wieso würde Athene, die Göttin der Weisheit, jemanden so nennen, der doch die Götter beschützen soll? Nomen est Omen! Ist doch klar, dass es damit Probleme gibt!
- Jason ergibt keinen Sinn. Oder besser: Er schon, aber die Liebesgeschichte nicht. Aphrodite hat Alexandra eine wahre Liebe pro Leben gegeben. Okay, Jason ist ihre wahre Liebe, aber warum hat sie das erst realisiert, als sie im Sterben lag? Erst dann hat sie gemerkt, dass sie ihn liebt. Wieso nicht vorher, als er ihr gesagt hat, was er empfindet? Ein ganzes Jahr lang? Oder als sie miteinander geschlafen haben (diese Szene ergibt übrigens ebenfalls keinen Sinn)? Diese Blindheit passt doch gar nicht.
- Gens und Alexandras erstes Treffen. Was hat Glen behauptet da zu machen, wo auch immer sie da sind? Wieso hat Alexandra etwas für sie geplant, für eine komplette Fremde?
- Phoebus ist ein männlicher Gott, weshalb der Name auch mit -us endet. Und er ist der Gott der Furcht, Panik, Phobien etc., zusammen mit Deimos.
- Wieso hat niemand realisiert, dass da was nicht stimmt, als Alexandra mir den Monstern gekämpft hat – während sie auf einer Autobahn gefahren ist? Im Ernst, das Auto kann doch nicht die ganze Zeit auf seine Spur geblieben sein, nicht nach dem, was Alexandra und das Monster einander angetan haben!
Außerdem hätten eine Dinge verbessert werden können: Die Kampf Szenen, besonders die am Ende, weil die einfach… zu leicht waren. Zweitens hätte die Wahl schwieriger sein müssen. Das Einzige, was Alexandra wirklich im Kopf haben musste, war die Unsterblichkeit. Und das war noch nicht einmal ein Problem, weil ihre Familie und ihr Freund alle echt lange leben.
Schließlich und endlich hätte es mich echt interessiert, mehr über die Persönlichkeiten der Götter zu lernen, und von ihren Problemen zu erfahren. Die Struktur im Olymp löst sich ohne Alexandra auf. Und auf der Rückseite des Buches stand, dass das bedeutet, dass es Identitätsprobleme gäbe und die Götter ihre Kräfte tauschen. Okay, super Idee! Aber wo kommt das im Buch vor? Ehrlich, das wäre doch sooo cool gewesen! Also, wieso ist das nicht in der eigentlichen Geschichte drin?
Der Rest der Charaktere ist ansonsten echt cool. Ich mag Alexandra, auch wenn es ein bisschen irritierend ist, dass alle wichtigen Leute gleich heißen. Hätten sie keine Zweitnamen bekommen können? Wie Alexandra X und Alexandra Y? Oder Spitznamen? Xandra, Alex, Tintenfisch… das hätte alles vereinfacht.
Ich mag Gen und Alexandras Freund. Sie sind echt cool!
Und das ist auch alles, was ich über dieses Buch erzählen kann.
Zusammenfassung:
Also, kein Stern für Ideen oder Stil, aber einer für die Charaktere… minus einen für den Inhalt. Tut mir leid.
Weapons of the Gods - The Shield of Pallas von Michael Brown und Charly Bench
17/09/2016 19:01Weapons of the Gods – The Shield of Pallas von Michael Brown und Charly Bench. Ich habe die 284 Seiten auf Englisch gelsen. Ursprünglich 2005 veröffentlicht, für alle über 16, am besten mit RPG Erfahrungen, das macht es zumindest lustiger.
Als Darlanna Lostblood über eine Gruppe Abenteurer stolpert, ist sie auf einer Mission zur Wiederherstellung ihrer Ehre – oder besser, um sich besagte Ehre überhaupt zu verdienen, weil sie nie welche hatte, wenn man ihre Leute fragt. Auf ihrem Weg von Schlacht zu Schlacht verliert sie Freunde, entdeckt Liebe… und ihren Glauben. Und Pallas hat große Pläne für ihre jüngste Anhängerin…
Als Erstes zu den inhaltlichen Fehlern.
- Darlanna ist nicht komplett ehrlos, nicht mehr. Ihre Leute haben ihr doch schon mal den Status einer lebenden Kreatur gegeben. Das ist doch schon Mal ein Anfang.
- Eine Hobgoblin Patrouille in einer Gegend, in der Patrouillen regulär getötet werden. Okay, macht Sinn. Aber mit verrosteten Schwertern, in einer Gruppe von zwei bis fünf Leuten? Was sind sie, wandelnde EP? Übrigens, die Gruppe hat vergessen, die Toten am Tor zu plündern. Wirklich, was sind das denn für Abenteurer??
- All dieses Köpfe in einem Sack, der von EINER Person getragen wird? Ist es ein Bag of Holding? Oder ein anderer extra-dimensionaler Raum? Denn andonsten würde ich den Sack gerne sehen, der muss ja echt riesig sein!
- Wenn Darlanna eine Sklavin war, muss sie doch irgendwelche praktischen Fähigkeiten haben. Wie kochen oder sauber machen, oder… ich weiß nicht, solche Sachen eben. Aber das hat sie nicht.
- Seit wann kann Darlanna heilen?
- Was ist denn mit diesem blöden Ring? Nur Jacks Verwandte können den doch haben, oder? Er kann ihn Darlanna also gar nicht geben!
- Spoiler:
Und der nervigste Fehler im Buch: Darlannas Vergangenheit. Sie wurde mehrmals vergewaltigt. Für gewöhnlich werden die Konsequenzen davon gezeigt. Hätte besser sein können, aber immerhin wurden sie nicht komplett ignoriert. Sie hat Alpträume und vertraut niemandem. Sie ist schüchtern. Alles gut und schön, aber dann will sie plötzlich mit jemandem schlafen, den sie noch nicht einmal richtig kennt, sie küsst ihn einfach so, weil sie es plötzlich möchte? Wenn sie sich einfach nur bei ihm bedanken wollen würde, und das gemacht hätte, weil sie denkt, dass er das wollte, und dann merkt, dass das gar nicht so schlecht ist – okay. Aber so? Nein. Und was ist mit dieser Sexszene in ihrem Traum? Was soll das denn, „Das hier ist ein RPG Buch, also müssen wir eine Sex Szene haben“? Erstens einmal muss man gar nicht unbedingt so was in den Spielen selbst haben. In meiner Gruppe / meinen Gruppen hat man auch ohne Verführung in und out of character genug Spaß. Und wenn man es bräuchte, müsste man aber definitiv eine Schublade dabei haben. Zweitens: Diese Szene ergibt überhaupt keinen Sinn! Sie ist für den Inhalt und die Entwicklung der Charaktere unwichtig. Man kann in diesem Buch genau sagen, wer was geschrieben hat: Einer der Autoren hat Darlannas Persönlichkeit komplett ignoriert, der andere hat einen ganz guten Job gemacht.
- Oh, und man hätte die Kampfszenen verbessern können.
Okay, nun zu dem, was mir gut gefallen hat: Der Glaube. Die Originallität, die Weis,e auf die die Religion selbst präsentiert wird? Sehr schön gemacht. Der Rest der Charaktere auch. Ich mag Thomas, er ist cool. Auch Darlanna. Evie ist interessant und der Rest der Gruppe einfach wunderbar – in sofern Jack aufhört mit dem Flirten.
Die Welt selbst ist auch interessant. Ich würde gerne mehr über das Pantheon und die Beziehungen zwischen den Göttern erfahren, es ist irgendwie schade, dass es keinen zweiten Teil der Serie gibt. Es wäre schön, zu erfahren, wie die Geschichte weiter geht.
Zusammenfassung:
Alles in allem gebe ich einen Stern für Pantheon und Glaube. Minus einen für die Fehler. Sorry.
Zauber der Elemente (1) - Himmelstiefe von Daphne Unruh
18/09/2016 13:47Das folgende Buch ist das erste von vier und bis jetzt nur in Deutschland erhältlich. Ich habe es als Hörbuch gehört. Also, nun zu Himmelstiefe (E), Teil 1/4 der Zauber der Elemente Serie (nicht übersetzt) von Daphne Unruh. Mädchen 16+.
Kiera ist die Tochter zweier sehr berühmter und reicher Eltern – und sie ist totunglücklich. Sie will einfach nur so schnell wie möglich das Abitur machen und weggehen, um Indische Kinder zu unterrichten. Aber im letzten Schuljahr ihres Lebens wird sie krank. Plötzlich ist sie stärker und schneller als selbst ihr Sportlehrer, obwohl sie vorher eine komplette Niete war. Sie bekommt wunderschöne Haare und kann sich unsichtbar machen, Feuer erschaffen – aus Versehen. Und, als wäre das nicht seltsam genug, warnt sie nun auch ihre mysteriöse Freundin Atropa vor Schatten, die sie verfolgen, und jemandem ihr Geheimnis anzuvertrauen – nicht einmal dem Neuen, Tim – sondern zu fliehen… in eine Welt, in der ihr die Kontrolle über die Elemente beigebracht wird. Aber Kieras Abenteuer ist noch lange nicht vorbei für sie…
Ich mag das Buch. Großartige Ideen und plausible Charaktere.
Kiera selbst ist manchmal ein bisschen weinerlich und ich mag es nicht, wie sie ihre Mitbewohnerin für alles miese verantwortlich macht. Das arme Mädchen hat doch nun wirklich nichts damit zu tun! Aber sonst ist sie eigentlich echt okay. Und sie hat wirklich coole Kräfte. Was sie da bei H2O abgezogen hat? Wirklich toll. Und ich kann nicht glauben, dass sie auf die „erzähl es niemandem“-Masche herein gefallen ist. Echt jetzt, wieso hat sie es nicht einmal hinterfragt? Wenn man Kräfte wie diese hat, muss man sie doch gut trainieren – und man sollte darauf achten, dass man sich niemals allein auf eine Person oder auf eine Art zu denken verlassen muss, sonst wird man doch nur ausgenutzt.
Um mit den Charakteren weiter zu machen. Mir tut Tim leid. Der muss ja echt verwirrt sein. Es ist so süß, was er für Kiera macht – dass er sein Leben aufgibt, um festzustellen, ob sie okay ist.
Weiter im Text. Ich mag Leo nicht unbedingt gerne, er sollte erst halb perfekt, halb idiotisch sein, dann später einfach nur unglaublich in seiner Unperfektion und später wieder ein Idiot. Und schließlich einfach nett. Das ist verwirrend. Obwohl ich zugeben muss, dass ich ihn ohnehin von Anfang an nicht mochte. Das hat, glaube ich, was damit zu tun, wieso Kiera mit ihm rumhängt. Nämlich nicht, weil sie ihn mag, sondern weil sie es kann. Ich mag diese Art des Denkens nicht. Und Jerome konnte ich auch nie leiden, ich weiß nicht warum.
Spoiler:
Vielleicht, weil er wollte, dass sie was geheim hält (auch wenn Atropa das auch wollte, bei ihr war es irgendwie was anderes, ich weiß aber selbst nicht, wie).
Aber vielleicht ist es einfach, weil er immer sagt, dass er was verändern wollte. Klar, manchmal sind Veränderungen gut und wichtig, aber es kommt immer darauf an, was wie und warum verändert wird – und wieso es überhaupt so ist, wie es jetzt ist. Es gibt für gewöhnlich Gründe für Regeln. Manchmal sind die Gründe schlicht nicht mehr zutreffend, aber in dem Fall…
Wie dem auch sei, es ist interessant, dass Delilah, diejenige, die Kiera gar nicht wirklich adoptieren wollte, nett zu ihr ist, und der, der es entschieden hat, sie die meiste Zeit ignoriert. Es ist plausibel, sobald man die Leute kennen lernt, aber trotzdem… es ist schon ironisch.
Die Ideen in diesem Buch sind echt großartig. Ich mag dieses Dein Platz und das Haus Zeug. Es ist wirklich nett. Und der Clarissa-Alexander Plot bringt echt gut rüber, wie Leute in diese Ideologien hineingezogen werden. Natürlich ist das, was die beiden sagen, total falsch, aber die Präsentation davon ist interessant. Aber der Stil ist leider nicht sehr gut. Sie wiederholt meist dieselben Wörter, immer und immer wieder.
Zusammenfassung:
Ich gebe dem Buch Sterne für den Inhalt, die Ideen, die Charaktere und für die Ideologie. Minus eins für den Stil.