Rezensionen

Cassia & Ky (2) - Die Flucht von Ally Condie

26/07/2016 14:00

Und nun zum spannenden zweiten Teil über Cassia, Ky und das System, das ihre Liebe zerstören will: Die Flucht (Crossed, Insoumise). Auf Deutsch waren es 455 Seiten, ursprünglich 2011 veröffentlicht.


Cassie würde Ky überall hin folgen, sogar außerhalb der Zivilisation, wo sie Rebellen gegen die Soldaten des Systems kämpfen. Während sie Ky hinter her jagt, stolpert sie über gefährliche Wahrheiten – wie die Rebellen, was der Krieg wirklich bedeutet, wie leer ihre Wahlen waren und welche Mittel das System nutzt, um zu bekommen, was es will – und wo Ky und Xander wirklich stehen...

 

Das Buch ist fast so gut wie das erste. Die Charaktere sind realistisch, mit ihrer eigenen Vergangenheit – die Vergangenheit wird hier noch viel wichtiger, zumindest bei Ky. Es hat mich überrascht, wie viel Gewicht Kys Name hat – oder der seines Vaters.Klar, wir wussten alle, was vorher passiert ist, aber das ist schon eine Weil eher gewesen.

Spoiler

Was ebenfalls interessant ist, ist, wie Ky mit der Situation umgeht. Es macht Sinn, dass er sich klar weigert, einer Organisation zu helfen, die der Grund für den Tod seiner Eltern war. Und es macht Sinn, dass er nicht will, dass Cassia sich ihr anschließt, aber es ist so... Ky hat vorher so stark gewirkt. Er hat die Regeln für sie gebrochen, also hat er auf seine eigene Art gegen das System gekämpft. Und die Jets des Systems haben seine Eltern umgebracht. Also... würde es mehr Sinn machen, wenn er selbst sich auch gegen das System wehren wollen würde, besonders nachdem sie ihn ohne Grund in das Lager geschickt haben. 

Was Cassia angeht... Sie ist wirklich gewachsen. Ich mochte sie schon vorher, aber jetzt erst Recht. Sie weiß, was sie will und sie ist dazu bereit, verdammt viel dafür zu geben. Sie macht Sinn.

Was keinen Sinn ergibt sind ihre Eltern: Klar, sie wissen, was Liebe ist und können sich vermutlich denken, dass sie Cassia nicht stoppen können. Aber es wundert mich, dass sie es noch nicht einmal versuchen, als sie mit der Idee ankommt, in der Nähe der Schlachtplätze auf den Feldern arbeiten zu wollen – und ihre Familie muss doch wissen, dass das Militär bedeutet – Militär! Ernsthaft, jeder weiß doch, dass die Soldaten nicht zurück kommen. Und sie ist ein Mädchen, weshalb das Militär mehr als nur ein bisschen gefährlich für sie ist. Ich meine das nicht auf die Frauen-in-die-Küche-Art. Ich bin schließlich eine und glaube tatsächlich an Gleichberechtigung, Unabhängigkeit und all das. ABER es gibt nun mal Situationen, in denen „weil du ein Mädchen bist“ ein wirklich ernster Grund ist, etwas nicht zu tun. Denn egal, wie feministisch, unabhängig und stark man ist, es gibt Teile der Welt, in denen Frauen nicht als gleichberechtigt gesehen und, grob gesagt, misshandelt werden. Also hat man als Kerl eine bessere Chance dort. Außerdem gibt es so was wie körperliche Unterschiede zwischen Jungs und Mädchen die wirklich wichtig sind. Das beste Beispiel: Jungs können nicht schwanger werden. Hier rede ich aber von etwas anderen: Das Militär ist in sofern gefährlicher für Cassia, weil sie a) keinerlei Erfahrung mit Gewalt hat, und b) Frauen im Krieg gerne mal Vergewaltigt werden. Also, wenn ich ihre Mutter wäre und hörte, dass meine Tochter einen wirklich guten Job für harte, körperliche Arbeit in einer unsicheren Umgebung und dann Militär aufgeben will, alles für einen Jungen, würde ich zumindest versuchen, ihr das auszureden. Sie reagiert aber eher nch dem Motto „Viel Spaß!“. Das... ist einfach ein bisschen seltsam.

Spoiler

Wie dem auch sei, Xander tut mir unendlich leid. Im Ernst, der Arme! Das ist so eine bekloppte Situation. Er weiß, dass sie ist, wo sie ist, weil die jemand anderen mehr liebt als ihn – obwohl er sie haben könnte und laut dem System auch sollte. Aber wegen genau diesem System kann er sie nicht gehen lassen, damit sie mit der Person zusammen sein kann, sondern muss so tun, als ob sie immer noch in einer glücklichen Beziehung sind. Das ist doch echt mies. Und die Tatsache, dass Cassia seine Hilfe braucht, muss ihm ebenfalls wehtun – ihr tut es jedenfalls weh, sie hat ein wirklich schlechtes Gewissen. Aber seine Wahl am Ende ist interessant.

Man lernt eine ganze Menge mehr über das, was hinter den Kulissen des Systems so passiert. Es ist wirklich... es ist wirklich was anderes, aber nichts Gutes. Und die DNA? Die Medikamente? Da fuck?

Weiter im Text: Es gibt neue Charaktere in diesem Buch. Ich mag Indie, sie hat Feuer, und, wie Cassia, ist sie dazu entschlossen, für das zu kämpfen, was sie will.

Wie man merkt, kann man auch über dieses Buch gut reden. Es ist spannend, überraschend und voller guter Charaktere.

 

Zusammenfassung:

Ich gebe dem Bucht Sterne für Plot, Ideen, Charaktere und den Stil. 

 

Voriger Teil:

Die Auswahl
 

Nächster Teil:

Die Ankunft

 

Cassia & Ky (3) - Die Ankunft von Ally Condie

26/07/2016 14:02

Und, zu guter Letzt, Teil drei: Die Ankunft (Reached, Conquise). Ich habe die 594 seiten auf Deutsch gelesen, ursprünglich 2012 publiziert.


Cassia arbeitet in dem System – aber für die Rebellen. Ky ist ein Pilor, Xander ein Arzt – ebenfalls für den Widerstand. Niemand weiß, was die anderen tun. Briefe zu schreiben kostet nicht nur viel, es ist auch noch gefährlich. Sehr gefährlich. Aber als sich eine tödliche Epidemie ausbreitet und außer Kontrolle gerät, als die Medikamente versagen, brauchen sie das Trio wieder vereint – und sie bekommen ein Ultimatum: Entweder finden sie ein Heilmittel, und zwar schnell, oder sie sterben. Und das ist kein Spaziergang, vor allem nicht, als der Druck steigt und einer von ihnen zusammenbricht – und die Mission sabotiert wird.

 

In einem Wort: Wow. Ich weiß, das ist nicht wirklich ein zulässiges Adjektiv, aber es passt gut. Die Geschichte ist atemberaubend spannend, voller Wendepunkte und Überraschungen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Leser im Schnitt einmal während des Lesens in Tränen ausbricht. Die Entwicklungen der Charaktere sind wirklich realistisch und gut gemacht.

Spoiler

Um mit dem Ende anzufangen: Ich LIEBE es! Es ist so offen, im Grunde könnte alles hier passieren: Weil sie es geschafft haben, das zu erreichen, was sie wollten: Eine Wahl. Wenn wir wüssten, was das Ergebnis wäre, wäre der ganze Grund der Trilogie verloren gewesen. Auf diese Art und Weise ist klar, wofür die Charaktere gekämpft haben.

Aber das Beste war Brams Entwicklung. Die meisten von euch werden sich jetzt vermutlich fragen (besonders, wenn man das Buch eine Weile lang nicht gelesen hatte), wer das denn nochmal war. Er ist Cassias kleiner Bruder und einfach nur cool! Für gewöhnlich entwickeln sich nur die Hauptcharaktere und die in ihrem direkten Umfeld. Aber Bram, der seit dem Ende von Die Auswahl (Matched) im Grunde nicht mehr erwähnt wurde, entwickelt sich nicht nur, er wird zum Helden! Er hat eine Persönlichkeit, und was er ganz alleine geschafft hat? Wow! Einfach nur Wow.

Ich liebe Ally Condie für diese beiden Aspekte des Endes. Sie lässt einfach alle ihre Charaktere ihren eigenen Weg gehen, egal was der Plot eigentlich suggestieren würde.

Spoiler:

Was mich ebenfalls wirklich beeindruckt hat, war, wie die Krankheit gezeigt wurde. Wie Kys Kapitel kürzer und kürzer wurden, wie immer mehr Leerzeilen zwischen den Sätzen waren, um zu zeigen, wie sehr ihn das Denken anstrengt? Das war... das war einfach nur genial.

Indies Tod ist ebenfalls wirklich toll gemacht, so traurig! Ich wollte weinen, als ich das gelesen hatte.

Um wieder auf die Hauptcharaktere zurück zu kommen. Aber Xander. Armer, armer Xander! Im Ernst, er ist in der schlechtesten Situation von allen! Und er ist so eine gute Person, so altruistisch. Er gibt alles, ständig, sein ganzes Wesen für andere – was übrigens eine verdammt ungesunde Einstellung ist, vor allem, weil er nichts im Gegenzug erwartet. Sehr nobel, aber man kann so auf Dauer nicht leben, es bringt einen um.

Zu Cassia: ich mag es, wie sie um ihre Grenzen herum manövriert. Und Ky ist zwar die Hälfte der Zeit abwesend, hat aber so seine Momente.

Okay, ich schließe, dass das eins der besten Finales ist, dass ich je gelesen habe. Fehlerfrei, realistische Charaktere... und stilistisch ist es ein Meisterwerk.

 

Zusammenfassung:

Volle fünf Sterne für Charaktere, Inhalt, Ideen, Stil und, schließlich und endlich, dafür wie die Nebencharaktere sich entwickeln.

 

Voriger Teil:

Die Flucht

 

Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders von Patrick Süskind

02/10/2016 14:37

Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders von Patrick Süskind (Perfume, Le Parfum). Ich habe die 320 Seiten auf Deutsch gelesen, ab 16, ursprünglich 1985 veröffentlicht.


Jean-Baptiste Grenuille ist ein seltsames Kind. Er ist dazu in der Lage, alles zu riechen – aber er selbst hat keinen Geruch. Was dafür sorgt, dass jeder ihn instinktiv hasst. Es hilft nicht, dass Grenouille unfähig ist, etwas zu fühlen… und dass das Stehlen von Gerüchen das einzige ist, was er tun kann. Er schließt in sich ein, was er riecht und kombiniert die Gerüche in seinem Kopf, was ihm zu einem talentierten Parfümeur macht – und zu einem gefährlichen Mörder. Denn die Gerüche, die er für das perfekte Parfum braucht, gehören zu den schönsten Frauen. Und um sie zu bekommen, bringt er sie um.

 

Ich habe dieses Buch gehasst. Wenn mich die Schule nicht gezwungen hätte, hätte ich es nie auch nur angefasst. Ich bin kein Fan von Psychothrillern oder ähnlichem. Entweder sind sie so gruselig, dass ich sie einfach nicht lesen kann, oder sie sind nicht gut gemacht. Entweder machen die Charaktere keinen Sinn, oder etwas anderes passt nicht. In dem Fall… nun ja, es wirkt wie ein Möchtegern Psychothriller mit historischen Elementen. Aber das Ding ist, dass alle interessanten historischen Elemente ignoriert werden, weil Grenouille high in einer Höhle hockt und sich selbst anhimmelt. Also, wieso die Geschichte, wenn sie ignoriert wird?

Weiter im Text. Ein emotionsloser Protagonist ist ein mutiges Experiment. Es ist faszinierend, wie wichtig die Hauptcharaktere für ein Buch sind – denn egal, wie spannend es ist, wenn man den Protagonisten nicht mag, dann wirft man es irgendwann in die Ecke. Ein emotionsloser Protagonist ist jemand, mit dem man sich nicht identifizieren kann… hoffe ich. Aber hier hätte dieser Nachteil ausgeglichen werden können. Es gibt andere PoVs in dem Buch, wenn sie nur emotionaler gewesen wären, mit Menschen, in die man sich ein bisschen verliebt oder die man zumindest interessant findet, wäre die Geschichte viel spannender gewesen. Aber so scheinen die anderen Personen so gefühlvoll wie Grenouille selbst zu sein. Es hätte einen stärkeren Kontrast zwischen dem psychopatischen Protagonisten und den anderen geben müssen. PoVs von liebenswerten Opfern hätte das Buch deutlich… gruseliger gemacht? Schwerer zu lesen? Jedenfalls hätte es die Qualität erhöht.

Was sonst noch geholfen hätte, wäre ein anderer Erzähler. Einer, der nicht schon gegen Grenouille voreingenommen ist – obwohl er das zu Recht war, wäre es realistischer und gruseliger gewesen, wenn Grenouilles wenige, menschliche Eigenschaften hervorgehoben worden wären. Das würde zeigen, wie der Fanatismus und Mangel an Einfühlungsvermögen ihn dazu bringen, unaussprechliche Dinge zu tun – aber er bleibt immer noch ein Mensch, eine Person mit gewisser Tiefe.

Und zum letzten Kritikpunkt: Er hat keine Liebe kreiert. Sondern Lust. Denn jemanden zu lieben sorgt doch nicht dafür, dass man ihn/sie wortwörtlich aufessen will!

Also, das einzige, was ich mochte, war das mit den Gerüchen an sich. Wie viel der Geruch einer Person uns manipuliert, was er über Personen aussagt. Es ist faszinierend.

 

Zusammenfassung:

Ich gebe dem Buch einen Stern für die Ideen, denn die Welt der Gerüche war gut gemacht. Minus einen für den Stil.

Die 5. Welle von Rick Yancey

17/09/2016 20:14

Eins der besten Alienbücher, dass ich je gelesen habe. Die 5. Welle von Rick Yancey (Original: The 5th Wave, Französish La 5ème Vague). Ich habe die 593 Seiten auf Französisch gelsen. Ursprünglich 2013 veröffentlicht, ab 15. 

Aliens haben die Erde überrannt und versuchen, die Menschheit auszurotten.

1. Welle: Dunkelheit.

2. Welle: Flut.

3. Welle: Pandemie.

4. Welle: Stille.

Ich bin Cassie. Nich Cassie für Cassandra oder Cassie für Cassisy. Cassie für Cassiopea. Ich bin auf einer Mission, um meinen kleinen Bruder zu retten.

Im Glauben, dass sie vielleicht noch der einzige, überlebende Mensch ist, trifft sie Evan. Aber wer ist er? Ein Mensch? Oder ein Alien, der sich versteckt? Und die 5. Welle hat bereits begonnen…

 

Das Buch war großartig. Die Ideen über die Aliens und wie sie die Menschheit eliminieren, wie das alles eklärt wird. Die Statistiken und alles. Wirklich, wirklich gut gemacht. Die Charaktere sind ebenfalls realistisch, genau wie ihre Reaktionen.

Ich liebe Evan. Er ist so sanft und einfühlsam, er hat einfach ein gutes Herz. Er war vermutlich der perfekte große Bruder. Abgesehen davon ist er ruhig und verlässlich – und hat offensichtlich seine Geheimnisse. Die Lösung hat mich aber nicht sonderlich überrascht – ich hatte eher geglaubt, dass es schlimmer ist als das. Ich frage mich, wie das ganze ausgeht.

Spoiler:

Es wirkt ja fast so, als ob er und Cassie irgendwann mal zusammen kommen könnten, aber jetzt ist sie ja die ganze Zeit mit Ben zusammen. Ich hoffe wirklich, dass sie Evan am Ende immer noch liebt.

Evan ist so einsam. Er hat jemanden verdient, der ihn liebt… und da er Cassie so gerne hat – ich verstehe zwar nicht genau warum, aber er tut es. Cassie ist ganz schön undankbar für seine Hilfe und fährt ihn ständig an – aber vielleicht hat er durch ihr Tagebuch einfach ihr echtes Selbst kennen gelernt. Ich hoffe wirklich, das sie und Evan zusammen kommen, auch wenn sie noch wachsen muss, um ihn zu verdienen. Es wie bei America und Maxon aus Selection: Man will, dass er glücklich ist und man weiß, dass sie zusammen passen, aber sie braucht noch einen kleinen Schubser in die richtige Richtung – einen Schubser, den sie in diesem Buch noch nicht bekommt.

Was Ben angeht… Ich mag ihn ebenfalls, auch wenn er sich in dem Buch echt verändert. Erst der Traumjunge, dann der Verlorene – meine Güte, es hat mir so leid getan, was ihm passiert ist, das war so furchtbar! - und dann wurde er zum mordenden Zombie. Aber es macht Sinn.

Übrigens, der Plan für die Armee? O. Mein. Gott. Der ist so böse. Und so gut ausgeführt, auf einer schriftstellerischen Ebene. Es hat mich echt überrascht.

Zurück zu den Charakteren: Die kleine Gruppe Abenteurer um Ben ist faszinierend. Jeder von ihnen. Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Aber mein Liebling in der Gruppe ist der kleine Bruder. Er ist so süß! Und so gut gemacht, ich liebe ihn!

Abgesehen davon ist der Stil wirklich gut gemacht, es ist total spannend. Echt, auch wenn man es in einer Sprache liest, die man noch nicht so wirklich gut kennt, kann man es nicht zur seite legen, bis man fertig ist. Und 593 Seiten brauchen seine Zeit…

Alles in allem war das Buch echt gut gemacht.

 

Zusammenfassung:

Sterne für Charaktere, Ideen, Inhalt, Stil und die Verwirrung über Gut und Böse, und der letzte dafür, wie es einen zum Nachdenken bringt.

Die Abtei von Northanger von Jane Austen

11/09/2016 15:05

Und nun zum nächsten Buch von Jane Austen: Die Abtei von Northanger (Original Northanger Abbey, Französisch Northanger Abbey). Ich habe die 296 Seiten auf Deutsch gelesen, ab 14 sagen, am besten für Leute, die schon das ein oder andere Buch aus der Zeit gelesen haben. Ursprünglich 1817 veröffentlicht.

Catherine Moorland ist eine Heldin. Sie weiß es noch nicht und wird es auch nicht erfahren, aber bei welcher Heldin ist das anders? Als eins von zehn Kindern einer eher unaufregenden und naiven Familie hat sie keine Ahnung, was sie erwartet, als sie Bath mit ihren Nachbarn besucht. Von ihrer neuen besten Freundin, Isabella, und dem hoch gebildeten Henry Tlney in den Bann gezogen, stolpert sie von einem Chaos ins nächste – wobei ihre meisten Probleme von Isabellas nervigem Bruder ins Leben gerufen werden, der Catherine heiraten will und alles so sehr übertreibt, dass es kaum noch was mit der Wahrheit zu tun hat. Was in einem Haufen an Katastrophen endet und Catherines Weg zu ihrem Glück ebnet…

 

Wirklich gut gemacht. J.A. macht sich mehr oder weniger über alles lustig. Die Gesellschaft, Bücher, Charaktere und Romanzen. Ich konnte mit dem Lachen gar nicht mehr aufhören. Aber sie schafft es trotzdem, das Buch glaubwürdig und spannend zu machen.

Besonders Catherines Naivität ist gut gemacht. Ich mag es, wie sich der Erzähler +ber sie lustig macht. Es ist sooo lustig! Und ich verstehe ihre Liebe für Bücher und ihre Verwechselung mit der Realität echt gut. Ich schätze, dass das vielen Menschen ihres Alters passiert, die Bücher lieben – oder Filme.

Henry ist auch sehr nett. Ich mag es, wie er sich über all das lustig macht, was der Erzähler ausspart, wie er die Leute durchschaut und Catherine ihn ins Herz schließt.

Die Beziehung zwischen Isabella und Catherine ist auch sehr gut gemacht. Ich liebe Isabellas Übertreibungen, die nur von denen ihres Bruders übertroffen werden. Oh mein Gott, wie können die sich denn überhaupt noch selbst ernst nehmen? Aber es ist lustig, darüber zu lesen, wie sie sich im Versuch lächerlich machen, sich selbst ins beste Licht zu rücken. Zumindest, wenn man nicht involviert ist.

Und die so romantische Beziehung zwischen Edward und Isabella ist echt cool, auch wenn er mir leid tut. Armer Kerl, wirklich! Naivität scheint in der Familie weit verbreitet zu sein.

Die Nachbarn von Catherine werden auch gut beschrieben, besonders die Obsession der Frau mit Kleidung. Und wie sie versucht, ihre Freunde zu übertrumpfen, einfach nur mit dem Argument, dass sie das hübschere Kleid trägt. Cool.

 

Zusammenfassung:

Sterne für Charaktere, Stil, Inhalt und Ideen, und das SoGH für die Ironie.

 

Die Löwin von Aquitanien von Tanja Kinkel

17/09/2016 22:56

Die Löwin von Aquitanien (E) von Tanja Kinkel. Ich habe die 454 Seiten auf Deutsch gelesen. Ursprünglich 1991 herausgegeben, ab 15.

Sie ist eine der mächtigsten, bekanntesten, faszinierendsten, facettenreichsten, meist gehassten und meist geliebten Frauen der Geschichte. Sie ist die Mutter von Richard Löwenherz, den wir aus Robin Hood kennen – sie ist Alienor von Aquitanien, und das hier ist ihre Geschichte. Von ihrer Geburt als die erste Tochter und Erbin des Herzogs von Aquitanien über ihre Heirat zum Französischen König, einem Heiligen, den sie nicht respektieren konnte. Das ist die Geschichte, wie sie Frankreich hat aufsteigen und fallen lassen, wie sie auf die Kreuzzüge gegangen ist und Schlachten geplant hat. Das ist die Geschichte, wie sie sich in Henry Plantagenet verliebt hat, wie sie England gewannen, heirateten… und wie alles auseinander brach.

 

Das Buch ist wirklich faszineirend – oder besser, Alienor ist wirklich faszinierend. Sie hat ein immenses Feuer, sie liebt rückhaltlos, doch sie würde ihre Politik nie ihren Gefühlen unterordnen. Man will sie definitiv nicht als Feindin, vertraut mir. Aber auch wenn sie so rachsüchtig ist, ist es leicht, sie zu lieben. Vermutlich, weil sie so stark ist. Sie ist ihrem zweiten Ehemann auf jede Weise ebenbürtig – und sie hat keine Angst davor, das zu zeigen.

Außerdem mag ich ihren, nun ja, schwarzen Humor. Zu dieser Zeit hätten sie einige der Dinge, die sie gesagt hat, vermutlich auf den Scheiterhaufen gebracht. Sie nimmt die Kirche überhaupt nicht ernst und sie glaubt, dass sowohl sie als auch ihr Mann in der Hölle schmoren werden. Und sie freut sich darauf.

Alienor ist machthungrig und kalkulierend, aber sie ist auch sehr stark. Wenn sie sich dazu entschließt, etwas zu tun, zieht sie das auch durch. Selbst wenn es eine Rebellion gegen ihren Gatten ist und sie von ihm eingesperrt wird: Alienor ist voller Überraschungen, sogar noch im Alter von 80 Jahren, was damals echt schwer zu erreichen war. Ihre Verschwörungen funktionieren für gewöhnlich und es ist lustig, was sie über die Heiligen und ihren ersten Ehemann denkt.

Louis ist süß. Er ist wirklich mehr Heiliger als König. Er hatte Glück, dass er Alienor hatte, und hat eine kluge Entscheidung getroffen, sich von ihr regieren zu lassen.

Außerdem ist sie eine wirklich feurige Mutter. Sie erzieht ihre Kinder, um politische Oberhäupter zu werden, was hart für sie ist – besonders für John. Er tut mir leid, wirklich. Er ist eigentlich gar keine schlechte Person, er versucht einfach nur, sich ihren Respekt zu verdienen und das zu tun, was er als Richtig erachtet.

Aber Richard Löwenherz… huh, der kommt echt nach seiner Mutter. Er ist genau so stark – und so charmant. Aber er hat Louis Ehre, glaube ich (auch wenn die beiden ja nicht wirklich verwandt sind). Ich mag es nicht, dass er schwul ist. Es ist nicht, das ich etwas gegen homosexuelle Personen habe – sie sind ganz normale Menschen – aber irgendwie glaube ich nicht, dass das hier auf Richard zutrifft. Ich weiß nicht warum, aber es scheint einfach… nicht zu ihm zu passen, dass er in Philippe verliebt ist. Er ist doch viel zu clever dazu und hat zu viel Selbstachtung. Abgesehen davon ist Philippe ein Mistkerl, er und Richard sind sich nicht ebenbürtig und sie teilen definitiv nicht die selben Werte. Also… es scheint irgendwie nicht richtig, dass Richard ihn liebt, besonders nicht so lange. Und irgendwie wirkt er auf mich auch wie jemand, der sich eher für Mädchen als für Jungs interessiert. Aber hey, ich bin kein Historiker und ich kenne ihn auch nicht persönlich, also… es ist schließlich eine Theorie nach den neusten Erkenntnissen.

Die Heiligen in dem Buch sind faszinierend, genau wie die Rolle der Kirche – besonders, wie sie durch Alienor beschrieben werden. Der Fanatiker, die Sanfte, die einfach nur etwas in Frage stellt und kämpft, und hinterher Henrys größter Feind, der, den er selbst erschaffen hat. Absolut faszinierende Persönlichkeiten, wirklich gut gemacht!

Ich liebe die Art, wie die historischen Fakten, Alienors Biographie, in diesem Buch präsentiert wird. Es ist nicht genau ein typischer Roman, man hat definitiv mehr Foreshadowing und Kommentare des Erzählers. Aber es ist immer noch sehr spannend und die Charaktere scheinen so lebendig zu sein wie in jedem anderen Buch – oder der Realität selbst. Es macht einen neugierig, wie diese Personen in ihrer eigenen Zeit waren, wieso sie so geworden sind und so weiter. Auch, ob die Autorin sie so präsentiert, wie sie wirklich waren. Es ist gut gemacht.

 

Zusammenfassung:

Ich gebe Sterne für Charaktere, Ideen, Inhalt und Stil. 

Die Teeprinzessin von Hilke Rosenboom

18/09/2016 13:49

Eine Reise. Eine Liebe. Eine Geschichte. Die Teeprinzessin (E) von Hilke Rosenboom (nicht übersetzt). Ich habe die 445 Seiten auf Deutsch gelesen. Ursprünglich 2006 veröffentlicht, Mädchen (Jungs?) ab neun.


1856: Betty Hennigson, die Tochter eines Silberschmieds, stürzt sich Hals über Kopf in die Liebe. Buchstäblich. Als sie und ihr bester Freund eine Diskussion zwischen Antons Vater und einem mysteriösen Teehändler aus Darjeeling belauschen, verliert sie ihre Balance und fällt ein ganzes Stockwerk nach unten und in John Francis Jocelyns Arme. Dann rennt sie weg, so schnell sie kann. Aber zu glauben, dass sie ihn nie wieder sehen würde, wäre wohl falsch. Denn als sie für einen Unfall verantwortlich gemacht und nach Hamburg geschickt wird, hält sie das Pech in den Krallen: Während ein mysteriöser Teehändler jeden Stock und jeden Stein nach ihr umdreht, verliert sie alles, was sie hat… bis eine einmalige Gelegenheit sie vor dem Verhungern bewahrt und sie nach Indien bringt, um Tee zu kaufen…

 

Ich mag das Buch gerne. Wenn man irgendwas über eine Weltreise im 19. Jahrhundert sowie die Opium Kriege, das alltägliche Leben und so weiter in der Zeit erfahren will, gibt einem das Buch viele Hinweise. Ich mag besonders Betty, Fenja, Sikki und Jocelyn.

Betty selbst ist nett. Nichts besonderes, aber man kann sich mit ihrem guten Herzen anfreunden – und mit ihr mitfühlen, als sie echt vom Pech verfolgt wird. Wenn es etwas wie eine Personifizierung des Glückes gäbe, dann müsste Betty sie aus Versehen in der Öffentlichkeit bloßgestellt haben, und das wäre die Rache dafür.

Fenja und Sikki sind auch nicht unbedingt was Besonderes, sie sind einfach nur gute Freunde von Betty. Mir tut Sikki leid, wie sie per Zufall in diese Welt gezogen wird. Aber Betty kann sich glücklich schätzen, sie zu haben.

Ich mag es, dass sich Bettys Großzügigkeit auszahlt. Der Süßigkeitenerfinder, der kleine Junge und die junge Mutter retten sie alle… Ich wünschte, so was würde im realen Leben ebenfalls passieren.

Die nächste Person wäre Bettys Kindheitsfreund und sein, nun ja, mehr oder weniger Liebhaber. Anton hat sein Schicksal verdient, wirklich. Was er und sein Fraund Betty angetan haben, war echt furchtbar. Sie haben sie verletzt – und sie benutzt. Man tut Menschen so etwas nicht an, schon gar nicht denen, die man liebt.

Zu Jocelyn: Ich mag ihn, er ist der perfekte Teil eines romantischen Paars. Aber leider ist er auch sehr flach und einer der unrealistischsten Charaktere.

Spoiler:

Wieso hat er sich solche Mühe gegeben, jemanden zu finden, den er nur einmal kurz gesehen hat, ganz zu schweigen davon, dass er kaum mit ihr geredet hat? Natürlich haben sie sehr ähnliche Interessen, aber woher hätte er das wissen sollen? Wenn es Liebe auf den ersten Blick war und er sie kennenlernen wollen würde, okay, das hätte Sinn ergeben. Aber er verbringt zwei Jahre damit und gibt ziemlich viel Geld aus – und das ist ein bisschen übertrieben, oder? Besonders, nachdem sie ihn wieder verlassen hat! Was übrigens ziemlich dumm war, aber okay, sie hatte Liebeskummer und ist ein Teenager.

Abgesehen davon war das Buch spannend und voller netter Ideen.

 

Zusammenfassung:

Ich gebe Sterne für Ideen, Inhalt und die unglaublich interessanten Details der Reise und des Alltags. Minus eins für die Charaktere.

Drachenzauber (1) by Patricia Briggs

17/09/2016 22:03

Und nun zu Dragon Bones von Patricia Briggs, im Deutschen Teil eins von Drachenzauber. (Original Dragon Bones, Französisch Les chaînes du dragon). Ich habe die 798 Seites des Doppelbands auf Deutsch gelesen, ab 11. Ursprünglich 2002 veröffentlicht.

Ward, unser junger Held, ist der Erbe von Hurog, dem nördlichsten Teil der Fünf Königreiche. Während seine Mutter in die durch Drogen hervorgerufenen Träume flüchtet, bleibt es an Ward, seine jüngeren Geschwister zu beschützen. Und dadurch am Leben zu bleiben, sich dumm zu stellen. Doch Letzteres stellt sich als fataler Fehler heraus, denn der Hochkönig sendet ein Dekret, dass Ward ins Asyl schickt – eine Irrenanstalt für die reichen und mächtigen Familien. Wards einzige Chance, der offizielle Hurogmeten zu werden, liegt darin, sich den Titel eines Kriegshelden zu verdienen. Mit Hilfe eines untoten Magiers, der an ihn gebunden ist, einem Krieger, der behauptet, ein Zwerg zu sein, einer Magierin und Sklavin, seiner stummen Schwester, seinem paranoiden Bruder und seinem Pferdeknecht reist er durchs Land, um den Fluch der Fünf Königreiche zu besiegen. Doch die scheinbar unmögliche Aufgabe, die nichts mit Ward zu tun hat, stellt sich als seine alleinige Verantwortung heraus. Denn sein junger Feind hat ein ungesundes Interesse an den Drachenknochen in Wards Zuhause… und „Hurogmeten“ bedeutet Beschützer der Drachen.

 

Das Buch ist wirklich cool. Die Charaktere sind realistisch, besonders Ward. Es ist listig, wie er sich dumm stellt und jeden damit rein legt – und wie er Angst hat, die Scharade zu beenden. Was ich total nachvollziehen kann. Die Schauspielerei ist, was ihn am Leben gehalten hat. Und seine resultierende Identitätskrise ist gut gemacht, auch wenn man sie noch mehr hätte verstärken können. Und ich liebe die Szene mit den Pferden!

Ward ist ein interessanter Charakter, sehr intelligent, lustig, loyal und charmant. Und, natürlich, seh rechtschaffen. Was seine größte Stärke und Schwäche ist. Aber das mit dem Scheiterhaufen? Das hat echt gerockt! Es ist cool, wie er seine Magie zurück gekriegt hat, sehr hilfreich und praktisch für den zweiten Teil.

Mir tut seine Schwester, Ciara leid. Auch wenn es cool ist, wie er sich um sie kümmert. Ihre einzig mögliche Art, sich zu verständigen, ist gut gemacht, und sie gewinnt die Herzen aller in ihrer Umgebung.

Aber zu Oreg… Der arme, arme Mann!

Spoiler:

Es ist cool, dass seine Erlösung Hurog gerettet und zerstört hat, am Ende. Auch wenn die Szene so brutal war! Mir haben auch Ward und Ciarra leid getan. Ward, weil er es tun musste, Ciarra, weil sie es nicht verstehen konnte.

Und ich mag es, wie Oreg langsam beginnt, Ward zu vertrauen – und wie er auf seinen Plan reagiert.

Oreg erinnert mich an Tosten – was lustig ist, weil Tosten ihn nicht ausstehen kann. Er tut mir leid – aber nicht so sehr wie Ward, denn Tostens Verhalten ihm gegenüber ist echt nicht nett.

Ich mag auch Axiel und Penrod, die haben beide was. Aber das mit Bastilla was nicht stimmt… das war klar.

Was Wards Cousins angeht… Ich weiß nicht, ob ich sie mögen oder hassen soll. Sie sind wirklich tiefgründig.

Abgesehen von den Charakteren ist in diesem Buch aber auch noch die Besessenheit interessant geschildert. Und ich mag es, dass Ward definitiv weiß, dass er sie auch hat – und gegen sie ankämpft, um das Richtige zu tun.

 

Zusammenfassung:

Die Ideen, der Plot, die Charaktere und der Stil bekommen alle Sterne, der Humor das SoGH.

 

Nächster Teil:

Drachenzauber 2

 

Drachenzauber (2) von Patricia Briggs

17/09/2016 22:15

Ich glaube, ich brauche keine Einleitung für Dragon BloodDrachenzauber II zu schreiben, oder? Falls nicht: Das hier ist der letzte Teil der Duologie (Original Dragon Blood, Französisch Le sang du dragon), 798 Seiten im Doppelband Drachenzauber. Ursprünglich 2003 veröffentlicht

Ward ist nun der Hurogmeten, der Beschützer der Drachen und Herr des Nordens. Aber sein Abenteuer ist noch lange nicht vorbei. Als Tisala in den Wäldern gefunden wird, durch die Wunden ihres Folterers dem Sterben nahe, bringt sie schlechte Nachrichten: Der Hochkönig versucht, Wards Schwager und Cousin zu verurteilen. Doch bevor Ward einschreiten kann, wird das alte Dekret wieder ausgegraben, dass ihn ins Asyl schickt. Während Ward mit aller Macht an seinem Verstand festzuhalten versucht, erfährt er von Jakovens Geheimwaffe: Ein magisches Artefakt, dass so mächtig ist, dass es mal die gesamte Zivilisation in die Steinzeit zurück gebombt hat. Eine Waffe, die nur mit Drachblut funktioniert – und Hurog bedeutet nicht umsonst Drache. Der Hurogmeten und die einzige Hoffnung für die Fünf Königreiche müssen befreit werden, sonst ist Jakoven nicht aufzuhalten. Gut, dass sie die Hilfe einer redenden Geisterkatze und des Gottes Aethervon haben – sie brauchen sie, wenn sie den Fluch zerstören und die Rebellion gewinnen wollen.

 

Ich liebe Tis. Sie ist großartig! Ihre Beziehung zu Ward ist der Hammer, wie sie erst nicht zugeben will, dass sie ihn liebt, und dann, als sie es endlich tut, immer noch protestiert. Bis er ihr mehr oder weniger klar macht, dass er genau weiß, wer sie ist und dass ihre Persönlichkeit genau das ist, was er sich in einer Ehefrau wünscht. Die Szene ist so, so süß! Auch wenn sie Zuschauer hatten.

Das Asyl und wie Ward sich verändert, sind echt interessant. Er hat mir so leid getan, aber ich finde, dass das auch seine Stärke zeigt. Das und die kleine Show vor dem Hofstaat. Wirklich gut gemacht.

Ich mag Jakovens „Freund“. Er macht sich wirklich, und er hat mir so leid getan! Er wollte nichts von all dem, er wurde mental vergewaltigt. Wie krank ist es denn, jemanden auf diese Art zu zwingen? Jakoven wusste die ganze Zeit, wie sehr er verachtet wurde, und trotzdem… ich verstehe so was einfach nicht!

Was den grünäugigen Magier angeht: Er ist ebenfalls interessant. Und die Katze… hat auch was.

Ich mag Ciarra und die Entwicklung von ihrem Mann – und Tosten.

Und es ist echt cool, wie die Leute Ward sehen. Natürlich kennt er diese Fremde. Er weiß alles. - so cool!

Jakovens Bruder ist… wirklich stark, und echt zu bemitleiden. Ich kann seine Paranoia nachvollziehen. Auch wenn es wirklich dumm ist, dass er Ward nicht vertraut. Aber er kennt Ward natürlich nicht, also kann er ja auch nicht wissen, dass das dumm ist, oder?

Ich mag das Ende des Buchs. Es ist süß.

 

Zusammenfassung:

Die Charaktere sind großartig, der Stil gut, die Ideen besser und der Inhalt an sich ebenfalls wirklich gut. Alles in allem: 4 Sterne.

 

Voriger Teil:

Drachenzauber 1

 

Drip Drop Teardrop von Samantha Young

17/09/2016 23:18

Dieses Buch handelt von Liebe und Tod: dRip, Drop Teardrop von Samantha Young (nicht übersetzt). Ich habe die 166 Seiten auf Englisch gesehen, für Mädchen ab 14, ursprünglich 2011 veröffentlicht.


Avery versucht, ihr Leben so normal wie möglich zu gestalten. Aber wie kann sie überhaupt ein Leben führen, wenn ihre Tante, ihre Heldin, im Sterben liegt? Seit dem Tod ihrer Eltern war ihre Tante die wichtigste Perons in ihrem Leben… was auch der Grund ist, aus dem Avery den Deal des dunklen, gutaussehenden Fremden, des gruseligen Brennus annimmt – ein Ankou, eine helfende Hand des Todes. Sie bleibt für immer bei ihm, dafür lässt er Caroline am Leben. Denn seit dem Unfall ihrer Eltern, hat sich der Tod in Avery verliebt… und er würde fast alles tun, um sie um sich zu haben.

 

Das ist eine wirklich gute Idee, der Tod, der sich verliebt hat usw. Aber ich denke, dass die Geschichte ihr Potential noch nicht ausgeschöpft hat. Erstens ist sie ein bisschen zu knapp. Das heißt, dass Averys Entwicklung gekürzt wurde. Zweitens, der Plottwist mit Brennus Ex hätte offensichtlicher sein müssen. Der Leser kommt überhaupt nicht drauf, es ist wie der letzte-5-Seiten-Charakter, der plötzlich der Mörder ist. Das ist schade, weil es eigentlich sonst echt gut war.

Was Brennus angeht, er ist interessant. Er ist sowohl gut, als auch böse, er ist mitfühlend und skrupellos. Ich mag ihn irgendwie, auch wenn man mehr aus ihm und seiner Liebe zu Avery hätte machen können. Es wirkt so, als ob er sie nur mag, weil sie tot sein sollte und er sie wie ein Haustier halten will. Das ist nicht sonderlich romantisch. Es wäre besser gewesen, wenn sich etwas zwischen ihnen entwickelt hätte, etwas reales. Mit echten Parallelen zwischen den beiden.

Außerdem braucht der Leser auch meist Zeit, über diese „Er ist der Tod, also ist er gruselig“ Mentalität hinweg zu kommen. Ich habe damit keine Probleme, aber die meisten anderen schon. Also, ein bisschen mehr Platz, um sich in den zweiten Hauptcharakter zu verlieben! Aber sein Arbeitsplatz ist gut gemacht – wie er Avery zeigt, wie er arbeitet und lebt. Warum das, was er tut, nötig ist.

Avery selbst hat panische Angst vor jeglicher Art der Aufmerksamkeit, es sei denn, sie ist bei Brennus. Aber sie ist auch loyal und liebevoll. Leider ist das alles, was man über sie sagen kann, was schade ist. Sie ist ein bisschen flach.

Abgesehen davon gibt es keine Fehler und der Stil ist gut. Aber, wie bereits gesagt, man hätte mehr aus der Geschichte machen können.

 

Zusammenfassung:

Ich gebe Sterne für Ideen und Stil. 

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